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       # taz.de -- Postenbesetzungen nach der US-Wahl: Trump scharf auf Rechtskurs
       
       > Viel wurde spekuliert, nun gibt es Namen. Erste Entscheidungen in den
       > Bereichen Sicherheit, Justiz und CIA zeigen eine klare rechte Tendenz.
       
   IMG Bild: Soll Generalstaatsanwalt werden – hatte aber schon mal Ärger wegen Rassismus: Jeff Sessions
       
       Berlin taz | Nach einer chaotischen Woche drückt der gewählte US-Präsident
       Donald Trump jetzt auf die Tube: Neben [1][verschiedenen Spekulationen]
       wurden am Freitag drei konkrete Personalentscheidungen bekannt.
       
       Der Exgeneral Michael Flynn soll demnach neuer Nationaler
       Sicherheitsberater werden. Der ehemalige Chef des militärischen
       Geheimdienstes DIA und frühere Kommandeur in Afghanistan hatte sich schon
       im Wahlkampf an Trumps Seite gestellt und war durch deutliche
       islamfeindliche Sprüche aufgefallen. Der Islam sei für ihn keine Religion,
       sondern eine als Religion verschleierte politische Ideologie, ließ er unter
       anderem wissen.
       
       Außerdem machte Flynn Schlagzeilen, als er sich von der russischen
       Regierung eine Einladung zu einem Jubiläumsdinner für den staatlichen
       Fernsehsender RT bezahlen ließ und dort direkt neben Präsident Wladimir
       Putin Platz nehmen durfte. Flynn geht davon aus, die USA befänden sich in
       einem Weltkrieg gegen den radikalen Islamismus. „Die Angst vor Muslimen ist
       VERNÜNFTIG“, [2][twitterte Flynn im Februar].
       
       Die zweite Personalentscheidung ist die für den konservativen Senator Jeff
       Sessions aus Alabama. Er soll künftig als Generalstaatsanwalt das
       Justizministerium leiten. Dass er mit einem Posten bedacht würde, war
       aufgrund seiner herausgehobenen Stellung in Trumps Übergangsteam seit Tagen
       klar. Spannend wird, ob Sessions im Senat bestätigt wird: Vor 30 Jahren war
       er bereits einmal gescheitert, als der Justizausschuss im Senat ihm die
       Bestätigung als Bundesrichter an einem Gericht in Alabama verweigerte.
       
       Der Grund waren mutmaßliche rassistische Äußerungen Sessions’ als
       Staatsanwalt in Alabama. Unter anderem habe er die
       [3][Bürgerrechtsorganisation NAACP] „un-amerikanisch“ genannt und einen
       schwarzen Anwalt mit „Boy“ angesprochen. Sessions selbst wies die
       Anschuldigungen zurück – er sei kein Rassist, beteuerte er. Beim Ausschuss
       fiel er trotzdem durch.
       
       Trumps dritte Nominierung ist Mike Pompeo. Der republikanische
       Kongressabgeordnete aus Kansas soll Chef des Geheimdienstes CIA werden.
       Pompeo hat sich im Kongress stets gegen die Schließung des Gefangenenlagers
       in Guantánamo ausgesprochen. Er unterstützt die Überwachungsprogramme der
       NSA – und aus seiner Sicht verdient Edward Snowden, der ehemalige
       NSA-Mitarbeiter, dessen Enthüllungen der Welt das Ausmaß der
       NSA-Schnüffelei deutlich gemacht hatten, die Todesstrafe.
       
       18 Nov 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Archiv-Suche/!5358782&s=flynn/
   DIR [2] https://twitter.com/GenFlynn/status/703387702998278144
   DIR [3] http://www.naacp.org/
       
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