# taz.de -- Manipulation von Emissionswerten: US-Sammelklage gegen Audi
> Eine Kanzlei aus den USA hat eine Sammelklage gegen die VW-Tochter
> eingereicht. Nach Medienberichten geht es dabei um neue Vorwürfe in der
> Abgasaffäre.
IMG Bild: Audi hatte vergangenes Jahr zugegeben, eine nach US-Recht illegale Software in die Pkws eingebaut zu haben
Berlin rtr | Der Volkswagen-Tochter Audi droht in der Abgasaffäre neuer
gerichtlicher Ärger in den USA. Die Anwaltskanzlei Hagens Berman reichte
nach eigenen Angaben gegen den Pkw-Hersteller die erste Sammelklage im
Namen von Autobesitzern nach Medienberichten über neue Vorwürfe ein. Dabei
geht es um eine mögliche Manipulation von Emissionswerten bei Benzinern mit
3,0-Liter-Motoren. Betroffen sollen den Berichten zufolge die Modelle A6,
A8, Q5 und wahrscheinlich auch Q7 sowie möglicherweise noch weitere Audis
mit Automatikgetriebe sein.
Ein Audi-Sprecher wollte sich nicht zu der Klage äußern. Er sagte lediglich
zu den Gesprächen in den USA, das Unternehmen verhandele intensiv mit den
Behörden über eine Lösung für die Kunden.
Die Zeitung Bild am Sonntag hatte berichtet, es gehe um eine
Getriebesoftware, die auch in Fahrzeugen in Europa eingesetzt werde und
CO2-Werte manipuliere. Audi habe den Einsatz der Software im Mai 2016
gestoppt, kurz bevor die US-Umweltbehörde Carb die Manipulation in einem
älteren Modell entdeckt habe.
Die VW-Tochter hatte vergangenes Jahr zugegeben, eine nach US-Recht als
illegal geltende Software bei Sechszylinder-Diesel-Motoren mit drei Litern
Hubraum eingebaut zu haben. Noch vor wenigen Tagen hatte Bezirksrichter
Charles Breyer erklärt, Audi habe bei den Verhandlungen mit den US-Behörden
über eine Lösung für die 85.000 betroffenen Fahrzeuge wesentliche
Fortschritte gemacht. Er sei optimistisch, dass bis Anfang Dezember eine
Einigung erzielt werden könne. Audi hat in diesem Jahr schon 752 Millionen
Euro zurückgelegt für die Reparaturen und den noch ausstehenden Vergleich.
10 Nov 2016
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