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       # taz.de -- Vogelgrippe in Großbetrieb: Geflügelpest bei 30.000 Hühnern
       
       > Das Ausmaß der Vogelgrippe nimmt rasch zu. Inzwischen ist in
       > Schleswig-Holstein erstmals auch eine Haltungsform betroffen, die
       > eigentlich als nahezu abgeschlossen gilt.
       
   IMG Bild: Wie der Erreger in den von der Außenwelt abgeschotteten Bestand gelangen konnte, ist unklar
       
       Kiel dpa | Auch in einer geschlossenen Tierhaltung mit rund 30.000 Hühnern
       im Kreis Schleswig-Flensburg ist die Geflügelpest ausgebrochen. Das
       nationale Referenzlabor, das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), habe am
       Samstag den hochpathogenen Erreger des Subtyps H5N8 nachgewiesen, teilte
       das Agrarministerium mit. Alle Tiere würden nun getötet. Wie der Erreger in
       den von der Außenwelt abgeschotteten Bestand gelangen konnte, war zunächst
       unklar. Das FLI werde ein Expertenteam schicken, das die Ursache der
       Einschleppung klären solle, hieß es.
       
       Angesichts der Ausbreitung der Vogelgrippe-Epidemie hat
       Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) den Zentralen
       Krisenstab Tierseuchen einberufen. Dieser werde am Samstagnachmittag
       zusammenkommen, erklärte Schmidt. „Aufgrund der aktuellen Entwicklungen
       bedarf es schneller, effizienter Koordination und Entscheidungen.“ Der
       nationale Krisenstab besteht aus den Staatssekretären sowie aus Experten
       von Bund und Ländern.
       
       Dem Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) wäre eine
       bundesweite Stallpflicht für Geflügel am liebsten. „Wir müssen schneller
       sein als sich das Virus ausbreitet“, hatte ZDG-Vizepräsident Friedrich Otto
       Ripke erklärt.
       
       Am Freitagabend hatte sich der Verdacht auf das hochansteckende H5N8-Virus
       auf einem Hühnerhof im Landkreis Vorpommern-Greifswald
       (Mecklenburg-Vorpommern) bestätigt. Der dritte derzeit bekannte Ausbruch
       der aktuellen Vogelgrippe-Epidemie in einer Geflügelhaltung wurde in einem
       Putenhof in Lübeck-Ivendorf (Schleswig-Holstein) festgestellt.
       
       An der aggressiven H5N8-Variante verendete Wildvögel wurden bisher in
       Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern
       gefunden. Die Behörden reagierten mit einer massiven Ausweitung der
       Stallpflicht-Zonen vor allem in der Nähe von Seen und Flüssen. Damit soll
       eine Ansteckung über Kot oder verunreinigtes Wasser verhindert werden.
       
       Europaweit wurden aus mindestens sieben Ländern Geflügelpest-Nachweise bei
       Wildvögeln oder in Geflügelbeständen gemeldet. Der Erreger ist für Menschen
       ungefährlich, aber eine erhebliche Bedrohung für Hausgeflügel. Erstmals war
       die H5N8-Variante der aktuellen Epidemie in Deutschland am 8. November bei
       verendeten Wasservögeln in Schleswig-Holstein nachgewiesen worden.
       
       12 Nov 2016
       
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