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       # taz.de -- Sicherheitslage in Afghanistan: Bundesregierung will abschieben
       
       > Einem Bericht zufolge will die Bundesregierung 12.500 Geflüchtete mit
       > afghanischem Pass zurückschicken. Im Oktober wurde ein Rücknahmeabkommen
       > beschlossen.
       
   IMG Bild: Ein afghanischer Polizist bewacht nach einer Explosion den Weg zum Nato-Stützpunkt bei Kabul
       
       Osnabrück epd/dpa | Rund 12.500 abgelehnte Asylbewerber sollen einem
       Zeitungsbericht zufolge aus Deutschland in das Bürgerkriegsland Afghanistan
       abgeschoben werden. Nach Einschätzung des Bundesinnenministeriums müssen
       fünf Prozent der hierzulande lebenden fast 247.000 afghanischen
       Staatsbürger die Bundesrepublik wieder verlassen, wie die Neue Osnabrücker
       Zeitung am Donnerstag meldete. Das gehe aus einer Antwort der
       Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor.
       
       Zur Begründung hieß es, in den großen Zentren Afghanistans sei die
       Sicherheit garantiert. „Eine Verschlechterung der Sicherheitslage im
       gesamten Land kann nicht bestätigt werden“, zitierte die Zeitung aus der
       Antwort des Innenministeriums. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
       prüfe jeden Asylantrag individuell und bewerte auch, welche Risiken es für
       die Antragsteller gebe.
       
       Abschiebungen von Asylbewerbern aus Afghanistan sind umstritten, weil es am
       Hindukusch immer wieder zu Anschlägen der radikal-islamischen Taliban
       kommt. So wurden in der vergangenen Woche bei einem Angriff auf das
       deutsche Konsulat in Masar-i-Scharif sechs Menschen getötet.
       
       Die Bundeswehr bleibt auch im kommenden Jahr in Afghanistan zur
       Unterstützung der örtlichen Sicherheitskräfte stationiert. Das
       Bundeskabinett gab am Mittwoch in Berlin grünes Licht für eine Fortsetzung
       der deutschen Beteiligung. Der Bundestag muss noch zustimmen. Die
       Obergrenze bleibt demnach unverändert bei 980 Soldaten. Die
       Ausbildungsmission „Resolute Support“ findet unter dem Dach der Nato statt.
       
       [1][Anfang Oktober hatten die EU und Afghanistan ein Rücknahme-Abkommen
       vereinbart], das die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber vereinfachen
       soll. In den vergangenen Jahren hatte es einen faktischen Abschiebestopp
       für Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland gegeben.
       
       Dem Zeitungsbericht zufolge wurden in diesem Jahr bislang lediglich 27
       abgelehnte afghanische Asylbewerber abgeschoben. 2015 waren es neun. Der
       Anteil der Afghanen, die Schutz erhielten, sei 2016 im Vergleich zum
       Vorjahr von 77,6 auf 52,4 Prozent gefallen.
       
       17 Nov 2016
       
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