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       # taz.de -- Kommentar Urwahl in Frankreich: Ab in die Frührente!
       
       > Expräsident Sarkozy steht vor einem Scherbenhaufen. Das Votum für
       > François Fillon bedeutet aber auch eine wirtschaftspolitische
       > Rechtswende.
       
   IMG Bild: Au revoir!
       
       Die Devise „Tout sauf Sarkozy“ (Alles, bloß nicht wieder Sarkozy!) hat
       funktioniert. Vor allem dank der Beteiligung zahlreicher Linkswähler an
       [1][diesen Vorwahlen der bürgerlichen Rechten] sind die großspurigen
       Ambitionen des Expräsidenten ein Scherbenhaufen.
       
       Nicolas Sarkozy wollte ins Elysée zurückkehren – und ist nun als Dritter in
       der ersten Runde gescheitert. Nicht nur wegen seiner umstrittenen
       Persönlichkeit und der diversen Finanzaffären und Ermittlungen, sondern
       auch wegen der Bilanz seiner Präsidentschaft 2007 bis 2012. Sein eigenes
       Lager schickte ihn deswegen in die Frührente.
       
       Auch im rechten Lager wollten viele nicht mit Sarkozy eine weitere
       Niederlage riskieren, jetzt, wo angesichts der Vertrauenskrise der
       Sozialisten und ihres unbeliebten Staatschefs François Hollande der Sieg
       bei den Präsidentschaftswahlen im Frühling 2017 zum Greifen nahe scheint.
       Das Votum für François Fillon, der alle Aussichten hat, am kommenden
       Sonntag zum Präsidentschaftskandidaten des bürgerlichen Lagers erkoren zu
       werden, bedeutet aber auch eine politische Rechtswende.
       
       Mit seinem wirtschaftsliberalen Credo will der ehemalige Premierminister,
       der bereits 2007 Frankreich „am Rande des Ruins“ sah, in fünf Jahren
       500.000 öffentliche Stellen abbauen und die wöchentliche Arbeitszeit von 35
       auf 39 Stunden erhöhen. Dafür will er die Reichtumssteuer abschaffen.
       Wollen das auch die Franzosen und Französinnen, die sich gern und laut für
       einen Wechsel aussprechen und darum vielleicht Fillon den Vorzug gegeben
       haben?
       
       Die Nominierung von Fillon ist eine Herausforderung für die Gegner einer
       solchen Politik des sozialen Abbaus. Einen gemeinsamen Kandidaten oder eine
       Kandidatin aber haben diese nicht. Die Linke ist gespaltener denn je. Mit
       der großen Beteiligung an den Primärwahlen hat die konservative Rechte in
       Frankreich vorerst die Dynamik auf ihrer Seite.
       
       21 Nov 2016
       
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   DIR Rudolf Balmer
       
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