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       # taz.de -- Internet-Ausfall bei der Telekom: Hacker greifen Kunden an
       
       > 900.000 Menschen waren seit Sonntag ohne Internet, Telefon und Fernsehen.
       > Angreifer nutzten eine Sicherheitslücke bei den Routern.
       
   IMG Bild: Rausziehen und wieder reinstecken – das rät die Telekom ihren Kunden, wenn ihr Gerät nicht funktioniert
       
       Berlin taz | Die Router-Ausfälle bei 900.000 Telekom-Kunden sind durch
       Hacker verursacht worden. „Es handelt sich um einen weltweiten Angriff“,
       sagte Joachim Wagner vom Bundesamt für Sicherheit in der
       Informationstechnik (BSI) der taz. Tausende Kunden hatten seit
       Sonntagnachmittag Probleme mit der Internetverbindung, den Telefonen und
       dem Fernsehen gemeldet.
       
       Es wird vermutet, dass eine Schwachstelle in der Sicherheit der Geräte
       ausgenutzt wurde, um Schadsoftware zu installieren. Telekom-Sprecher Frank
       Domagala sagte der taz: „Die Unterbrechung der Verbindung war eine
       Sicherheitsreaktion auf den Angriff.“ Insofern seien die Probleme mit dem
       Internet zwar ärgerlich, positiv sei aber, dass dadurch größeres Übel
       verhindert wurde. Er schätzte die Zahl der Betroffenen am Montagnachmittag
       auf unter 500.000. 
       
       Die Telekom empfiehlt betroffenen Kunden, die Router vom Netz zu nehmen und
       wieder neu zu verbinden. Eine Software-Aktualisierung, die die Firma am
       Montag zur Verfügung stellte, würde so auf die Router aufgespielt und das
       Problem behoben.
       
       Das BSI teilte mit, dass die Angriffe auch in dem vom BSI geschützten
       Regierungsnetz registriert wurden. Dort blieben sie aber auf Grund
       funktionierender Schutzmaßnahmen folgenlos. „Man hat möglicherweise
       versucht, eine neue Bot-Netz-Struktur zu erstellen“, sagte Wagner.
       Bot-Netze werden von HackerInnen dazu verwendet, Massenangriffe
       auszuführen. „Was dieser Angriff für die IT-Sicherheit bedeutet, ist noch
       unklar“, sagte BSI-Sprecher Wagner.
       
       Für die Kunden, die noch immer keinen funktionierenden Internetzugang
       haben, bietet die Telekom die Möglichkeit, über einen Tagespass eine
       kostenlose Flatrate freizuschalten. Wer sich über den Internetausfall
       ärgert und nun über Schadenersatz nachdenkt, wird von einem Urteil des
       Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2013 gestützt. Dem Urteil zufolge gilt das
       Internet – wie auch das Telefon – als Wirtschaftsgut, dessen ständige
       Verfügbarkeit von zentraler Bedeutung sei. Ein Ausfall kann zu
       Schadensersatz verpflichten.
       
       Dabei winken allerdings keine großen Beträge, ist sich Katharina Grasl von
       der Verbraucherzentrale Bayern sicher: „Die Höhe des Schadenersatzes
       bemisst sich an der monatlichen Gebühr und läuft daher auf einen minimalen
       Betrag hinaus.“ Zudem hänge ein Urteil vom Verschulden des Unternehmens ab.
       
       28 Nov 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Luca Spinelli
   DIR Marie Kilg
       
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