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       # taz.de -- Flugausfälle am Mittwoch: Lufthansa-Piloten streiken weiter
       
       > Laut Lufthansa kostet der Streik 10 bis 15 Millionen Euro – pro Tag.
       > EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc forderte eine schnelle Einigung im
       > Tarifkonflikt.
       
   IMG Bild: Sie beiben schon wieder am Boden
       
       Berlin rtr | Erneut müssen wegen des Piloten-Streiks etliche Flugzeuge der
       Lufthansa am Mittwoch am Boden bleiben. 890 Flüge auf der Kurz- und
       Langstrecke fallen aus, betroffen sind von dem Ausstand der
       Fluggesellschaft zufolge rund 98.000 Fluggäste. Der Arbeitskampf der
       Piloten hatte bereits in der vergangenen Woche von Mittwoch bis Samstag
       sowie am Dienstag die Airline größtenteils lahmgelegt. Insgesamt sind laut
       Lufthansa an den sechs Streiktagen mehr als 525.000 Passagiere von 4.461
       Flugausfällen betroffen.
       
       Die Kosten für einen Streiktag beziffert die Lufthansa nach Aussagen eines
       Sprechers auf 10 bis 15 Millionen. Der Konzern bekommt den Arbeitskampf der
       Piloten laut einem Bericht der Bild auch bei den Buchungen zu spüren. Es
       gebe Rückmeldungen aus dem Lufthansa-Management, wonach die
       Buchungsrückgänge „deutlich spürbar sind“, zitiert das Blatt aus einem
       Schreiben der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit.
       
       Zugleich sei die Kapazitätsauslastung auf den trotz des Streiks bedienten
       Langstreckenflügen erheblich gesunken. Sie liege zum Teil bei weniger als
       zehn Prozent. In der vergangenen Woche hatte bereits Lufthansa-Vorstand
       Harry Hohmeister von Auswirkungen des Streiks auf das Buchungsverhalten
       gesprochen.
       
       Angesichts des anhaltenden Streiks rief die EU-Kommission zu einer raschen
       Einigung auf und warnte vor negativen Folgen für die europäische
       Wirtschaft. „Das Recht zu streiken ist ein Grundrecht der Arbeitnehmer in
       der Europäischen Union. Daran gibt es keinen Zweifel“, sagte
       EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc der Zeitung Die Welt. Sie appellierte
       aber zugleich an alle Beteiligten, sich dabei „konstruktiv zu verhalten“
       und warnte vor hohen Kosten für die Wirtschaft.
       
       „Die Akteure im Luftfahrtsektor sind so eng miteinander verwoben, dass das
       Verhalten einzelner nationaler Interessengruppen erhebliche Kosten für alle
       Beteiligten in Europa verursachen kann“, sagte die Verkehrskommissarin.
       „Das kann so nicht weiter gehen, wir müssen da gemeinsam an einer Lösung
       arbeiten.“
       
       Der Tarifstreit zieht sich seit April 2014 hin. Die Gewerkschaft fordert
       für 5400 Lufthansa-Piloten 3,7 Prozent mehr Geld im Jahr – einschließlich
       Nachzahlungen für vier Jahre. Die Lufthansa bietet 0,7 Prozent über eine
       Laufzeit von gut sechs Jahren. Darüber hinaus geht es um die Alters- und
       Vorruhestandsversorgung der Flugzeugführer und den Ausbau des
       konzerneigenen Billigfliegers Eurowings.
       
       30 Nov 2016
       
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