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       # taz.de -- Ureinwohner vergeben US-Soldaten: Kniefall in Standing Rock
       
       > In North Dakota haben Veteranen um Vergebung für die Verbrechen des
       > US-Militärs gebeten. Bei einer Zeremonie knieten sie vor dem
       > Lakota-Anführer Leonard Crow Dog.
       
   IMG Bild: Ex-Soldat Wesley Clark Jr. kniet vor Lakota-Anführer Leonard Crow Dog
       
       Berlin/Bismarck taz/ap | In North Dakota haben US-Veteranen bei
       Ureinwohnern um Vergebung für die Verbrechen des US-Militärs seit der
       Kolonisierung Amerikas gebeten. Vertreter verschiedener indigener Völker
       hielten am Montag eine Zeremonie ab, bei der ehemaligen US-Soldaten
       verziehen wurde, die sich den Protesten angeschlossen hatten.
       
       Wesley Clark Jr., selbst Ex-Soldat und Sohn des US-Generals und
       Nato-Kommandeurs Wesley Clark Sr., bat in einer Ansprache um Vergebung für
       die Verbrechen des US-Militärs. „Wir kamen, wir bekämpften Euch, wir nahmen
       Euer Land, wir unterschrieben Verträge, die wir brachen“, [1][sagte Clark].
       „Wir stahlen Mineralien von Euren heiligen Hügeln, wir sprengten die
       Gesichter unserer Präsidenten in Euren heiligen Berg. […] Wir haben Euch
       nicht respektiert, wir verschmutzten Eure Erde. Wir haben Euch auf so viele
       Weisen verletzt, aber wir sind hier um ‚Sorry‘ zu sagen. Wir sind zu Euren
       Diensten und flehen um Eure Vergebung.“ Danach knieten Clark und ein
       knappes Dutzend US-Veteranen vor dem Lakota-Anführer Leonard Crow Dog.
       
       Anschließend vergab ihnen Leonard Crow Dog und rief zu Weltfrieden auf.
       „Wir sind das freie Volk der Lakota. Wir waren ein Volk und wir sind ein
       Volk und wir haben unsere Sprache zum Sprechen“, so Crow Dog. „Das Land
       gehört nicht uns, sondern wir gehören dem Land.“
       
       Seit Monaten demonstrieren Mitglieder der indigenen Völker der USA gegen
       den Bau eines Teilstücks der Dakota-Access-Pipeline, das unter der
       traditionellen Trinkwasserquelle und Kulturstätten der Sioux durchführen
       sollte. Am Sonntag willigte das Ingenieurkorps des US-Militärs, dem das
       Land gehört, schließlich ein, neue Routen auszuloten.
       
       Die Demonstranten erklärten jedoch, dass sie ihr Lager trotzdem nicht
       verlassen wollten. Viele von ihnen fürchten, dass die Entscheidung unter
       dem neuen Präsidenten Donald Trump wieder rückgängig gemacht werden könnte.
       Unterdessen fegte ein Sturm mit 88 Kilometern pro Stunde über die Region
       und brachte Schnee und Temperaturen von bis zu –26 Grad Celsius. Die
       Notfallunterkünfte im Standing-Rock-Reservat seien bereits alle voll, sagte
       der Sioux Chief Dave Archambault. Deshalb sollten die Demonstranten das
       Camp lieber ganz verlassen.
       
       7 Dec 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.salon.com/2016/12/05/we-beg-for-your-forgiveness-veterans-join-native-elders-in-celebration-ceremony/
       
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