URI: 
       # taz.de -- Mobile Kommunikation in Flugzeugen: Über den Wolken überwacht
       
       > Wer während eines Fluges das Handy benutzt, kann von Geheimdiensten
       > ausspioniert werden, schreibt „Le Monde“. Das sei 2011 und 2012 auch
       > geschehen.
       
   IMG Bild: Welche Spuren hinterlassen Fluggäste?
       
       Paris dpa | Geheimdienste aus den USA und Großbritannien haben laut einem
       Medienbericht die Smartphones von Passagieren zahlreicher Airlines ins
       Visier genommen. [1][Wie die französische Tageszeitung Le Monde] mit
       Verweis auf Datenmaterial des US-Computerspezialisten Edward Snowden
       berichtete, sollen der US-Geheimdienst NSA und das britische Pendant GCHQ
       in der Lage sein, Sprach- und Datenverkehr über den Wolken zu überwachen.
       
       Die französische Fluggesellschaft Air France, die in dem Bericht explizit
       genannt wird, wies Informationen der Zeitung im Hinblick auf
       Telefongespräche von Bord aus zurück: „Sprachkommunkation ist auf
       Air-France-Flügen nicht möglich“, teilte das Unternehmen mit.
       
       Vor neun Jahren sei ein System für Handy-Kommunikation an Bord getestet
       worden – dieses Vorhaben wurde laut Air France aber nicht weiterverfolgt.
       Ein geplantes Internetsystem werde keine Sprachkommunikation erlauben.
       
       Ein Mobiltelefon könne in der Luft geortet werden, falls es eingeschaltet
       sei, berichtete die Zeitung. Mit Hilfe von Passagierlisten und der
       Flugnummer sei es möglich, den Namen des Besitzers herauszufinden. Der
       britische Geheimdienst Government Communications Headquarters (GCHQ) sei
       sogar in der Lage, Handys aus der Ferne zu stören und damit den Nutzer zu
       zwingen, das Gerät mit dem Zugangscode neu zu starten. Es gebe Belege,
       wonach NSA und GCHQ internationale Linienflüge in den Jahren 2011 und 2012
       abhorchten.
       
       Le Monde arbeitet nach eigenen Angaben mit der Informationsseite The
       Intercept zusammen und kann deshalb auf Snowden-Material zurückgreifen.
       
       Viele Airlines lockerten nach ergänzenden Informationen in den vergangenen
       Jahren ihr Handyverbot für Fluggäste. Die Europäische Agentur für
       Flugsicherheit (EASA) erlaubt seit Dezember 2013 die Nutzung elektronischer
       Geräte wie Tablets oder Handys im Flugmodus auch in der Start- und
       Landephase. British Airways gestattete daraufhin als erste Airline ihren
       Gästen die Nutzung elektronischer Geräte während des ganzen Fluges.
       
       8 Dec 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.lemonde.fr/journalelectronique/donnees/libre/20161208/index.html?cahier=QUO
       
       ## TAGS
       
   DIR Spionage
   DIR NSA
   DIR Schwerpunkt Überwachung
   DIR Edward Snowden
   DIR GCHQ
   DIR Edward Snowden
   DIR Schwerpunkt Überwachung
   DIR BND
   DIR Schwerpunkt Überwachung
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Ex-BND-Chef äußert sich: „Verräter“ Snowden
       
       Der Ex-BND-Präsident Schindler nennt Snowden einen Gesetzesbrecher. Die
       mögliche NSA-Aussage des Whistleblowers im Bundestag hält er für
       irrelevant.
       
   DIR Debatte Geheimdienstreform: Nichts gelernt
       
       Die illegale Praxis der massenhaften Überwachungen durch den
       Bundesnachrichtendienst wird beseitigt. Wie? Sie wird legalisiert.
       
   DIR Geheimdienst-Experte Flisek über BND: „Wir bauen die Kontrolle massiv aus“
       
       Er sieht den BND nicht auf dem Weg zur einer deutschen NSA.
       SPD-Geheimdienst-Experte Christian Flisek zu den neuen Befugnissen globaler
       Überwachung.
       
   DIR Entscheid des Bundesverfassungsgerichts: NSA-Selektorenliste bleibt geheim
       
       Die Überwachungskommission des Bundestags hat keinen Anspruch auf
       Herausgabe der NSA-Selektoren. So hat es das Bundesverfassungsgericht
       entschieden.