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       # taz.de -- Geschäftsmodell Schwangerschaft: Pinkeln für Kohle
       
       > Eine Frau aus Florida verkauft positive Schwangerschaftstests und Urin –
       > um ihr Studium zu finanzieren. Gynäkologinnen kritisieren das.
       
   IMG Bild: … oder „Juhu!“ – so ein Test ruft ja die unterschiedlichsten Reaktionen hervor
       
       Dicker Bauch, Rückenschmerzen, Übelkeit: Schwangere haben es nicht leicht.
       Schon gar nicht in den USA, wo die Versorgung von werdenden Müttern
       gesetzlich fast gar nicht geschützt ist. Kein Grund, zu verzweifeln, dachte
       sich eine Frau aus Florida, die aus ihren „anderen“ Umständen einfach ein
       Geschäft macht: Sie annoncierte auf dem Kleinanzeigenportal Craigslist und
       bot positive Schwangerschaftstests sowie ihren Urin zum Kauf an.
       
       Die Frau ist diskret und sie weiß, wie man Geschäfte macht: Ein Test kostet
       25 Dollar – zwei gibt's im Angebot für 35 Dollar. Ob man den Test benutzen
       wolle, um seinen Chef zu erpressen oder sich nur ein Späßchen mit einem
       Freund zu erlauben, interessiere sie nicht im Geringsten, sagte die
       Kleinunternehmerin der Huffington Post.
       
       Die Gute entspricht damit so gar nicht den Schwangerschaftsmythen über
       schwache, schützenswerte und verletzliche Weibchen, die man in Watte packen
       muss, damit sie keine Fehlgeburt erleiden oder hormongestört gegen die
       nächste Hauswand prallen.
       
       Das geniale Geschäftsmodell hat aber auch Kritik auf sich gezogen:
       Gynäkologinnen finden es beleidigend für Frauen, die wirklich schwanger
       werden wollen. Unerhört und geschmacklos nennen einige den Umgang mit dem
       ergreifendsten Moment im Leben einer Frau. Doch Frauen sind, entgegen dem
       romantisierenden Bild, das hier gezeichnet wird, mehr als nur Mütter. Sie
       bestimmen frei über ihren Körper, seine Ausscheidungen – und deren Preis.
       
       21 Dec 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Zoe Sona
       
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