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       # taz.de -- Treffen europäischer RechtspopulistInnen: Unter Ausschluss der Presse
       
       > JournalistInnen sind bei der Großveranstaltung der rechten
       > Europarlamentarier nicht zugelassen. ARD, ZDF und der DJV kritisieren die
       > Entscheidung.
       
   IMG Bild: Der AfD-Politiker Marcus Pretzell sorgte für den Ausschluss der Presse
       
       Berlin taz | Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF sowie der
       Deutsche Journalistenverband (DJV) haben den Ausschluss ihrer ReporterInnen
       von einer Konferenz europäischer RechtspopulistInnen kritisiert. „Eine
       freie Berichterstattung ist nur möglich, wenn Journalisten sich vor Ort ein
       eigenes Bild machen können“, [1][erklärte das ZDF.]
       
       Kommenden Samstag findet in Koblenz ein Treffen der ENF-Fraktion des
       Europaparlaments statt. Marcus Pretzell, Vorsitzender der
       nordrhein-westfälischen AfD, ist einer der Organisatoren der rechten
       Großveranstaltung. Auf seiner Gästeliste stehen rechtspopulistische
       PolitikerInnen aus ganz Europa, darunter Marine Le Pen (Front National),
       Frauke Petry (AfD), Matteo Salvini (Lega Nord) und Geert Wilders (Partij
       voor de Vrijheid).
       
       Ausdrücklich ausgeladen hat Pretzell hingegen JournalistInnen vieler
       deutscher Medien. Weder Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Spiegel,
       Handelsblatt noch ARD oder ZDF erhielten Akkreditierungen für die
       Veranstaltung.
       
       DJV-Sprecher Hendrik Zörner sagte der taz: „Das geht einfach nicht.
       Parteien, egal ob sie AfD oder sonst wie heißen, müssen sich daran
       gewöhnen: Die Journalisten sind nicht ihre Feinde, sondern haben einen
       Auftrag.“ Zu einem Boykott der Veranstaltung rät er allerdings nicht. Für
       den Moment hoffe er, dass öffentliche Kritik genüge, Parteien wie die AfD
       in ihrem Umgang mit der Presse zum Umdenken zu bewegen.
       
       Das Erste-Programmdirektor Volker Herres nannte die Entscheidung im Namen
       der ARD-ChefredakteurInnen einen „massiven Eingriff in die Freiheit der
       Berichterstattung.“ Die Zusammenkunft in Koblenz sei wichtig für den
       künftigen politischen Kurs der rechtspopulistischen Parteien.
       
       Auch das rechte Magazin Compact ist unter den Ausgeschlossenen. Die
       AfD-nahe Zeitschrift gilt als Kritiker Pretzells. Auf Twitter fasste dieser
       „GEZ-Medien“, also die öffentlich-rechtlichen Sender und Compact mit dem
       Hashtag [2][„Fakenews“] zusammen und [3][kündigte einen Livestream der
       Veranstaltung an], dem die Journalisten dann folgen dürften.
       
       13 Jan 2017
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://presseportal.zdf.de/pressemitteilung/mitteilung/-1d6e3e73d5/
   DIR [2] https://twitter.com/MarcusPretzell/status/819523052673318913
   DIR [3] https://twitter.com/MarcusPretzell/status/819840409560084481
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Marie Kilg
       
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