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       # taz.de -- Nach Anschlag vom Breitscheidplatz: Haftbefehl gegen Amris Kontaktmann
       
       > Die Berliner Justiz hat Haftbefehl gegen einen mutmaßlichen Kontaktmann
       > des Attentäters vom Breitscheidplatz erlassen: wegen Sozialbetruges.
       
   IMG Bild: In der Nacht zum Dienstag durchsuchte die Polizei die Flüchtlingsunterkunft in Spandau – auf der Suche nach einem Kontakmann von Anis Amri
       
       Berlin dpa/afp | Nach [1][der Durchsuchung] der Unterkunft eines
       Kontaktmanns des Berliner [2][Weihnachtsmarktattentäters Anis Amri] hat die
       Berliner Justiz Haftbefehl gegen den 26-jährigen Tunesier erlassen.
       Allerdings stehe dieser nicht im Zusammenhang mit dem Anschlag, sondern
       weil der Mann in der Hauptstadt des Sozialbetrugs verdächtigt werde, sagte
       eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe. Die
       Verdachtsmomente im Hinblick auf ein Treffen des Manns mit Amri am Vorabend
       der Tat reichten demnach nicht aus für einen Haftbefehl der
       Bundesanwaltschaft wegen Mitwisserschaft.
       
       Die beiden Männer kannten sich den Angaben zufolge seit etwa Ende 2015. Die
       bisherigen Ermittlungen ergaben demnach, dass sich beide am Vorabend des
       Anschlags in einem Restaurant in Berlin trafen und miteinander sprachen.
       Darauf habe sich der Verdacht begründet, dass der Mann in die Tat
       eingebunden gewesen sein könnte oder von dem Anschlagsplan gewusst haben
       könnte. Er wurde der Sprecherin zufolge am Dienstag festgenommen.
       
       Die Berliner Staatsanwaltschaft teilte mit, dass gegen ihn bereits 2015 ein
       Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren
       staatsgefährdenden Gewalttat geführt worden sei, das aber im Juni 2016
       eingestellt worden sei. „Der Verdacht, dass der Beschuldigte sich
       Sprengstoff für die Begehung eines Anschlages beschafft hatte, konnte in
       jenem Verfahren nicht erhärtet werden“, hieß es. Sprengstoff sei nicht
       gefunden worden.
       
       Nach Angaben der Bundesanwaltschaft wurden bei der Durchsuchung am Dienstag
       „Kommunikationsmittel“ beschlagnahmt, die nun ausgewertet würden. Auch bei
       einer zweiten Durchsuchung bei einem früheren Mitbewohner Amris sei eine
       entsprechende Beschlagnahme erfolgt.
       
       Die Bundesanwaltschaft hält den 24 Jahre alten Tunesier Anis Amri
       zweifelsfrei für den Täter des Lastwagen-Anschlags auf einen Berliner
       Weihnachtsmarkt. „Nach unseren Erkenntnissen, nach all dem, was wir
       zusammengetragen haben, gehen wir davon aus, dass Anis Amri den Anschlag
       begangen hat“, sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke Köhler,
       am Mittwoch in Karlsruhe. Nun werde ermittelt, ob jemand etwas von den
       konkreten Anschlagsplänen Amris gewusst, und ob es Helfer gegeben habe.
       
       Amri hat demnach am 19. Dezember einen Lkw in den Weihnachtsmarkt auf dem
       Breitscheidplatz gesteuert. Zwölf Menschen starben dabei, dutzende wurden
       verletzt. Amri wurde vier Tage später bei einem Schusswechsel mit
       Polizisten in Mailand auf der Flucht erschossen worden.
       
       4 Jan 2017
       
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