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       # taz.de -- Karikatur auf Facebook: Falsch verstanden
       
       > Weil sie eine Zeichnung teilten, blockierte Facebook einige Nutzer. Dass
       > die Beiträge anti-rassistisch waren, merkte Facebook erst später.
       
   IMG Bild: Lacht bestimmt mit: Manfred Deix
       
       Sonst muss sich Facebook der Kritik stellen, ihre Nutzer nicht stark genug
       zu zensieren. Jetzt ist es andersrum: Am Freitag löschte der Konzern eine
       Zeichnung des österreichischen Karikaturisten Manfred Deix, der [1][auf
       seiner öffentlichen Facebook-Seite gepostet] wurde, weil er angeblich gegen
       Community Standards verstoßen würde. Nutzer, die die Karikatur teilten,
       wurden gesperrt.
       
       Dabei ist das Bild anti-rassistisch. Deix hatte es vor seinem Tod für den
       Verband Sozialistischer Student_Innen gezeichnet. Doch User, die die
       Karikatur teilten, erhielten nach eigenen Angaben eine Nachricht, in der
       ihnen mitgeteilt wurde, dass sie nun für 24 Stunden gesperrt seien. Die
       Social-Media-Plattform hob sie aber frühzeitig wieder auf.
       
       Auch der Chefredakteur der österreichischen Wochenzeitung Falter, Florian
       Klenk, wurde geblockt. Nachdem er eine Beschwerde bei der Pressestelle
       eingelegt hatte, prüfte diese allerdings sein Anliegen und schaltete seinen
       Account wieder frei. Auch das Bild selbst ist inzwischen wieder zu sehen
       und zu teilen.
       
       Ein solcher Fehler, [2][so ein Sprecher Facebooks gegenüber dem Magazin
       Variety], sei frustrierend für die Nutzer. „Um mit den vielen Meldungen
       zurechtzukommen, die wir jeden Tag von unseren Nutzern bekommen, überprüft
       unser Team jede Woche Hunderttausende von Beiträgen. Unsere Meldesysteme
       sind dafür entworfen, Menschen vor Missbrauch, Hate Speech und Mobbing zu
       schützen. Es ist unglücklich, dass das manchmal zu Fehlern führt.“
       
       Auf der Zeichnung ist ein alter Mann zu sehen, der drei Sternsinger mit dem
       Gewehr bedroht. „Unser Boot is' voll“, ruft er ihnen zu. Es sei ihm egal,
       von wo sie kämen. „Ausländer is‘ Ausländer“. Seine Frau gibt ihm aus dem
       Fenster den Ratschlag, zuerst auf den Schwarzen zu schießen, da dieser am
       gefährlichsten aussehe. Dabei benutzt sie das N-Wort.
       
       Bereits im September 2016 sah sich Facebook heftiger Kritik ausgesetzt.
       [3][Damals klassifizierten sie das bekannte Foto eines Mädchens nach einem
       Napalm-Angriff während des Vietnam-Krieges als Kinderpornografie]. Kurze
       Zeit später wurde es [4][wieder freigeschaltet].
       
       11 Jan 2017
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.facebook.com/Manfred.Deix.Karikatur/posts/635877376614168?pnref=story
   DIR [2] http://variety.com/2017/digital/news/facebook-blocks-deix-cartoon-1201955919/
   DIR [3] /Facebook-loescht-ikonisches-Kriegsfoto/!5338341/
   DIR [4] /!5338503/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Johannes Drosdowski
       
       ## TAGS
       
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