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       # taz.de -- Verfolgung von Whistleblowern: Assange wohl zur Auslieferung bereit
       
       > Laut Wikileaks würde der Gründer sich ausliefern lassen, wenn Chelsea
       > Manning dafür begnadigt würde. Obama erwägt angeblich bereits eine
       > Strafmilderung.
       
   IMG Bild: Auch Teile der US-amerikanischen Gesellschaft wollen Manning begnadigt sehen
       
       London dpa | Wikileaks-Gründer Julian Assange wäre nach Angaben der
       Enthüllungsplattform zu einer Auslieferung in die USA bereit, falls seine
       Informantin Chelsea Manning dort begnadigt werden sollte. Manning hatte als
       Soldatin geheime Informationen über Verfehlungen der US-Streitkräfte etwa
       in Afghanistan und im Irak an Wikileaks weitergereicht. Sie wurde 2013 zu
       35 Jahren Haft verurteilt.
       
       Damals hieß sie Bradley Manning und nahm später die weibliche Identität an.
       Ihre Haftstrafe wegen Spionage und Verrats sitzt sie im US-Militärgefängnis
       in Fort Leavenworth ab. Dort sind nur Männer inhaftiert. Im Gefängnis soll
       Manning nach US-Medienberichten [1][mehrmals versucht haben, sich das Leben
       zu nehmen].
       
       Sollte der scheidende US-Präsident Barack Obama vor Ende seiner Amtszeit
       Manning begnadigen, werde Assange einer Überstellung in die USA zustimmen,
       heißt es im Kurznachrichtendienst Twitter. Gleichzeitig sprach Wikileaks
       von einer „klaren Verfassungswidrigkeit“ der [2][gegen Assange erhobenen
       Vorwürfe].
       
       Der 45-jährige Australier war vor über vier Jahren in die Botschaft
       Ecuadors in London geflüchtet, um einer Festnahme zu entgehen. Gegen
       Assange liegt ein Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden
       vor. Er fürchtete eine Auslieferung an Skandinavien und von dort in die
       USA, wo ihm eine lange Haft droht.
       
       Erst vor wenigen Tagen hatten US-Medien berichtet, dass Obama angeblich
       eine Strafmilderung für Manning erwägt. Sie stehe auf der Liste
       Verurteilter, deren Strafmaß abgewandelt werden könnte, berichtete der
       Sender NBC News unter Berufung auf Justizkreise. Am 20. Januar wird Donald
       Trump als neuer US-Präsident vereidigt.
       
       13 Jan 2017
       
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