# taz.de -- Vorgehen gegen Fake-News: Facebook kooperiert mit Correctiv
> Facebook will stärker gegen gefälschte Nachrichten im Netz vorgehen.
> Dafür arbeitet die Plattform mit dem Recherchezentrum zusammen.
IMG Bild: Facebook will mit externen Faktencheckern zusammenarbeiten, um die Verbreitung von Fake News einzugrenzen
Berlin dpa | Facebook will im Jahr der Bundestagswahl auch in Deutschland
härter gegen die Verbreitung gefälschter Nachrichten vorgehen. Als Partner
werde das Recherchezentrum [1][Correctiv] von Nutzern gemeldete Inhalte
prüfen und gegebenenfalls als zweifelhaft auszeichnen, [2][kündigte das
weltgrößte Online-Netzwerk am Sonntag an]. Außerdem sollen ähnlich wie in
den USA die Möglichkeiten, mit sogenannten Fake News Geld zu verdienen,
eingedämmt werden. [3][Facebook war unter massive Kritik geraten, nachdem
sich im US-Wahlkampf in großem Stil Falschmeldungen über das Netzwerk
ausbreiteten.]
Die Nutzer werden die Möglichkeit bekommen, einen Beitrag als potenzielle
Falschmeldung zu markieren, erklärte der zuständige Facebook-Manager Guido
Bülow. Damit werde ein mehrstufiger Prozess der Prüfung eingeleitet, am
Ende werde neben einem Beitrag mit als falsch erkannten Informationen ein
entsprechender Warnhinweis stehen, sowie eventuell ein Link zu einem
Artikel mit tatsächlichen Fakten. „Das Posting an sich verschwindet nicht
auf der Plattform, wir verstecken es nicht, Leute können es weiterhin
teilen.“ Der Warnhinweis bleibe aber bei der weiteren Verbreitung
angeheftet. „Es kann auch sein, dass wir bei unglaubwürdigen Artikeln die
Sichtbarkeit reduzieren.“
Im US-Wahlkampf sollen einige ein gutes Geschäft damit gemacht haben,
aufsehenerregende Nachrichten zu erfinden: Sie wurden von Nutzern angesehen
und weiterverbreitet – und die dabei angezeigte Werbung ließ bei den
Autoren die Kassen klingeln. Dagegen will Facebook nun vorgehen, wie in den
USA bereits Mitte Dezember angekündigt wurde. „Wenn es sich um
Klickschleudern handelt, die in der Vergangenheit schon häufiger mit
Fälschungen aufgefallen sind, könnte es für das System ein Signal sein, sie
eher herauszufiltern“, erklärte Bülow.
Correctiv bekommt kein Geld von Facebook. „Wir sind überzeugt, dass alles
getan werden muss, um der Verbreitung von gefälschten Nachrichten in
sozialen Netzwerken entgegenzutreten“, erklärte der Leiter des
Recherchezentrums, David Schraven. Facebook will auch weitere Partner für
den Kampf gegen gefälschte Nachrichten gewinnen.
15 Jan 2017
## LINKS
DIR [1] https://correctiv.org/
DIR [2] http://de.newsroom.fb.com/news/2017/01/umgang-mit-falschmeldungen/
DIR [3] /Archiv-Suche/!5367710&s=fake-news/
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