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       # taz.de -- Kommentar Trumps Migrationspolitik: Der nützliche Idiot
       
       > Trump exekutiert, was seine Partei schon lange denkt. Das ist
       > verantwortungslos – passt aber zu den Republikanern in den vergangenen 15
       > Jahren.
       
   IMG Bild: Nicht ganz dicht: Trump will Lücken im Grenzzaun zu Mexiko schließen
       
       Donald Trump verliert kaum Zeit dabei, die irrsinnigsten seiner
       Wahlversprechen in die Tat umzusetzen. In diesen Tagen steht die
       Abschottung der USA gegen MigrantInnen im Mittelpunkt: Mauer nach Mexiko.
       Aufnahmestopp für Flüchtlinge, zeitweiser Einreisestopp für Menschen aus
       sechs muslimischen Ländern. Und: Vorgehen gegen „Sanctuary Cities“,
       US-Städte und Landkreise also, die sich weigern, die Undokumentierten unter
       ihren EinwohnerInnen festzunehmen und abschieben zu lassen. Denen droht er
       mit der Streichung von Bundesmitteln.
       
       Bejubelt von Rassisten, Rechtsradikalen und Islamfeinden – von denen er
       einige in sein Kabinett berufen hat –, prescht Trump mit einer Politik
       voran, die für niemanden irgendeinen realen Nutzen hat – außer für
       Hassprediger auf beiden Seiten (und womöglich die private
       Gefängnisindustrie).
       
       In den USA wie in Europa ist die „harte Hand“ gegen Migration jenes
       Instrument der rechtsnationalen Selbstvergewisserung, das keiner braucht,
       das aber immer zieht. Trump hat die dazugehörige Rhetorik im Wahlkampf
       weiter getrieben als seine republikanischen Vorwahlkonkurrenten – erfunden
       hat er sie nicht.
       
       Eine von Vernunft und Menschlichkeit geleitete Migrationsreform, die etwa
       den geschätzt 11 Millionen Menschen ohne gültige Papiere in den USA einen
       Weg zu einem legalen Aufenthaltsstatus bis hin zur Staatsbürgerschaft
       eröffnet, lehnen die Republikaner im Kongress seit Jahren ab.
       
       Ob also Migration, Pipelinebau, Frauenrechte oder Deregulierung – Trump
       exekutiert, was seine Partei schon lange denkt. Trumps Hang zum Autoritären
       und seine offenkundig narzisstische Persönlichkeitsstörung erschrecken auch
       Republikaner. Aber solange er macht, was sie immer wollten und unter Obama
       nicht konnten, sehen sie darüber hinweg. Das ist zwar vollkommen
       verantwortungslos – aber auch das passt zur Entwicklung der
       Republikanischen Partei der letzten 15 Jahre.
       
       25 Jan 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Bernd Pickert
       
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