# taz.de -- Demonstration gegen US-Präsident Trump: Protest unter rosa Mützen
> Vor allem Frauen gehen gegen Trump auf die Straße. Sie demonstrieren
> gegen Polizeigewalt, Abschiebungen, Folter, Drohnen und Bomben.
IMG Bild: Schon im November protestierten Frauen gegen den künftigen US-Präsident Donald Trump
Washington taz | Das andere Amerika macht am Tag nach der Inauguration die
Generalprobe für die nun beginnende permanente Demonstration: Hunderte von
Gruppen – von Hillary Clinton UnterstützerInnen über religiöse
Gemeinschaften bis hin zu Black Lives Matter und der
Occupy-Wall-Street-Bewegung und anderen linken Organisationen – haben sich
für die Proteste gegen Trump angekündigt.
Der größte Women's March findet in der Hauptstadt Washington statt. Doch
gleichzeitig gehen Menschen an mehreren hundert anderen Orten quer durch
die Vereinigten Staaten auf die Straße.
Die Initiatorinnen und zugleich die Stars der Großdemonstration gegen den
neuen Präsidenten sind junge Frauen. Mehrere von ihnen, darunter Tamika
Mallory, die bislang für Schusswaffenkontrolle aktiv ist, die
arabisch-amerikanische Aktivistin Linda Sarsour, die junge Mutter und
Designerin Bob Bland und die Latino-Aktivistin Carmen Perez haben schon in
den ersten Stunden nach Trumps Wahl im November entschieden, dass sie
seinem Amtsantritt nicht stumm zuschauen wollen.
Alle vier sind in den Obama-Jahren erwachsen geworden. Es dürfte kein
Zufall sein, dass sie alle aus New York kommen, der Stadt, die den neuen
Präsidenten am besten kennt und ihm am tiefsten misstraut.
Die jungen Frauen wussten, dass sie nicht allein demonstrieren würden. Doch
die Resonanz auf ihren Aufruf hat sämtliche Erwartungen übertroffen. Der
sexistischste Präsident der US-amerikanischen Neuzeit, der über Frauen
solche Dinge sagt, wie „wenn du berühmt bist, kannst du sie haben“,
„grabsch sie zwischen den Beinen“ und „unappetitliche Tiere“, hat bereits
jetzt eine nie dagewesene feministische Gegenreaktion ausgelöst.
All jene, die unter Trump befürchten müssen, dass die Reformen der
Obama-Jahre zunichte gemacht werden und dass jede Hoffnung auf weitere
Fortschritte vorläufig auf Eis gelegt wird, haben sich dem Aufruf
angeschlossen.
Unter anderem werden in den Demonstrationen Mütter gegen Polizeigewalt
demonstrieren, EinwandererInnen gegen Deportationen, MenschenrechtlerInnen
gegen Folter und gegen Internierungen ohne Gerichtsprozesse,
KriegsgegnerInnen gegen Drohnen und andere Bomben und Muslime gegen Listen,
auf denen sie erfasst werden sollen.
Für den Empfang der vielen, die gegen den einen Mann nach Washington kommen
werden, stricken und häkeln Hunderte von Frauen schon seit Langem rosa
Mützen. Nachdem in den ersten Wochen nach der Präsidentenwahl eine
Sicherheitsnadel am Revers die Opposition gegen Trump signalisierte, soll
als nächstes und deutlicheres Zeichen die rosa Mütze für Mobilisieren und
Organisieren gegen Trump stehen.
21 Jan 2017
## AUTOREN
DIR Dorothea Hahn
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