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       # taz.de -- Name für Berliner Eisbärbaby: Der junge Fritz
       
       > Nicht Bolle, nicht Klaus, nein: Fritz heißt der junge Star aus dem
       > Berliner Tierpark. Ein Name, den man überall auf der Welt versteht.
       
   IMG Bild: Awwwwwwwwwww!
       
       Vorweg: Es geht im Folgenden tatsächlich um einen Eisbären. Kein Witz. Und
       der Eisbär heißt Fritz. Auch kein Witz. Sondern sogar die Nachricht.
       
       Warum das von Bedeutung ist, erschließt sich sofort, wenn man das Alter des
       Eisbären erfährt: Morgen wird er drei Monate alt, geboren wurde er im
       Berliner Tierpark, dem Ostpendant zum Zoo. Und natürlich ist er genauso süß
       wie – richtig: Knut. Jenes Eisbärbaby, das vor elf Jahren dem Zoo
       Besucherrekorde bescherte – und vier Jahre später weltweite
       Kondolenzschreiben, als es vor den Augen vieler Besucher wohl nach einem
       Hirnschlag ertrank.
       
       Es könnte also gut sein, dass ein neuer Star geboren wurde, der seit
       Mittwoch, 0 Uhr, sogar einen Namen hat. Mehrere tausend Berliner hatten
       Vorschläge einreicht, die taz favorisierte „Klaus“ – nach einem relativ
       bekannten früheren Berliner Regierungschef. Doch eine Jury aus Tierparkchef
       und -mitarbeitern sowie einigen Medien entschieden sich für Fritz.
       
       Auch diese Entscheidung ließe sich mit den Namen früherer Regierungschefs
       begründen: Schließlich gab es in Preußen einen Alten Fritz und ein paar
       neue; leider verbindet man mit ihnen weniger den großen Kuschelwunsch als
       stramme preußische vermeintliche Tugenden.
       
       ## Positive Reaktionen
       
       Trotzdem waren die Reaktionen, etwa auf Twitter, eher positiv. Was zum
       einen sicher daran lag, dass Fritz nun nicht Bolle heißen muss – was auch
       vorgeschlagen worden war. Und zum anderen, dass als Namenspaten auch Fritz
       the Cat, die Fritzchenwitze, ein Brausehersteller oder ein hiesiger
       Radiosender für junge Menschen gelten könnten.
       
       Tierparkdirektor Andreas Knieriem, selbst in der Taufkommission, sagte über
       den Namen: „Er ist kurz und knackig, sodass auch Besucher aus dem Ausland
       ihn sich gut merken können.“ Was bei Fritz – im Englischen und Russischen
       seit dem Zweiten Weltkrieg auch eine negative Bezeichnung für Deutsche –
       garantiert ist.
       
       Mit den Namen sind nun eigentlich alle bereit für den Fritz-Hype. Bleibt
       die Frage, ob der Eisbär die Erwartungen an ihn erfüllen kann. Im März wird
       man mehr wissen: Dann soll er sich erstmals den Tierpark-Besuchern zeigen
       dürfen, der Fritz.
       
       1 Feb 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Bert Schulz
       
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