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       # taz.de -- IS erneut in der antiken Stadt Palmyra: Noch mehr Zerstörung
       
       > Bereits 2015 hatte der „Islamische Staat“ Bauten in der antiken Stadt
       > Palmyra zerstört. Der IS wurde vertrieben, konnte sie jedoch
       > zurückerobern.
       
   IMG Bild: Palmyra im April 2016
       
       Beirut ap | Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ hat Teile des römischen
       Amphitheaters in Palmyra zerstört. Der IS habe die Fassade des aus dem
       zweiten Jahrhundert stammenden Theaters und den Tetrapylon, ein antikes
       Säulenmonument, zerstört, sagte der Chef der Behörde für Altertümer und
       Museen, Maamun Abdulkarim, am Freitag. Die Zerstörungen seien auf
       Satellitenbildern von Donnerstagabend zu sehen, sagte Abdulkarim der
       Nachrichtenagentur AP.
       
       Berichte darüber, dass die Extremisten Teile der zum Unesco-Welterbe
       gehörenden Stadt zerstörten, gab es bereits seit Dezember vergangenen
       Jahres. Damals hatte der IS die Stadt zurückerobert, aus der sie neun
       Monate zuvor von einer von Russland unterstützten Regierungsoffensive
       vertrieben worden waren. Die Terrormiliz hat in Syrien und Irak bereits
       mehrere antike Stätten zerstört.
       
       Die Satellitenbilder, die von den Amerikanischen Schulen für
       Orientforschung (Asor) aufgenommen wurden, zeigten erheblichen Schaden an
       dem Tetrapylon und dem Theater. Asor berichtete, die Schäden rührten
       höchstwahrscheinlich von absichtlicher Zerstörung des IS her, der genaue
       Grund konnte aber nicht nachgewiesen werden. Nur zwei der insgesamt 16
       Säulen des Tetrapylon-Monuments stünden noch, sagte Abdulkarim.
       
       Als der IS Palmyra das erste Mal im Mai 2015 beherrschte, zerstörten die
       Extremisten altertümliche Tempel. Darunter auch den Baaltempel, der im Jahr
       32 vor unserer Zeitrechnung gebaut worden sein soll. Außerdem wurde ein
       Triumphbogen zerstört, der zwischen 193 und 211 vor unserer Zeitrechnung
       von dem römischen Herrscher Septimius Severus erbaut wurde.
       
       Die Wüstenstadt Palmyra ist für den IS ein strategisch wichtiger
       Knotenpunkt, an dem Verbindungen zur syrischen Hauptstadt Damaskus und dem
       Nachbarland Irak zusammenlaufen. Palmyra liegt knapp mehr als 200 Kilometer
       von Damaskus entfernt. Bevor der Bürgerkrieg begann, lebten dort rund
       65.000 Menschen. Aktivisten schätzen nun, dass dort nur noch einige Hundert
       Familien leben.
       
       Am Donnerstag gab es Berichte darüber, dass der IS in Palmyra zwölf
       Gefangene ermordet haben soll. Vier Lehrer und Regierungsmitarbeiter seien
       bereits am Mittwoch im Hof des Museums geköpft worden, berichteten die
       syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und die Aktivistengruppe
       Palmyra Monitor. Vier Regierungssoldaten und vier Rebellenkämpfer seien im
       römischen Amphitheater und der ehemaligen russischen Militärbasis
       erschossen und anschließend enthauptet worden.
       
       20 Jan 2017
       
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