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       # taz.de -- Massenproteste gegen den US-Präsidenten: Frauen der Welt gegen Trump
       
       > In Washington sind eine halbe Million Menschen zum „Women's March“
       > gekommen – erwartet wurde die Hälfte. Weltweit finden 600 weitere Demos
       > statt.
       
   IMG Bild: Volle Straßen: Women's March in Washington D.C.
       
       Washington afp | Einen Tag nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald
       Trump haben sich dessen Gegner lautstark zu Wort gemeldet: In Washington
       strömten am Samstag überwiegend Frauen zu einer Großdemonstration gegen den
       Rechtspopulisten zusammen, erwartet wurden bis zu eine halbe Million
       Menschen. Auch in anderen US-Städten und rund um die Welt gingen
       Trump-Gegner auf die Straße. Der neue US-Präsident wollte am Samstag den
       Geheimdienst CIA besuchen.
       
       An die Stelle der roten Schirmmützen mit dem Trump-Slogan „Make America
       Great Again“, die während der Vereidigung am Freitag auf der National Mall
       in Washington massenhaft zu sehen waren, traten am Samstag pinkfarbene
       Strickmützen mit Katzenohren: Sie sind das Symbol des „Women's March on
       Washington“, zu dem Aktivistinnen für Samstag aufgerufen hatten.
       
       Washingtons Vizebürgermeister Kevin Donahue sagte, die Organisatoren hätten
       ihre erwartete Teilnehmerzahl von 200.000 auf 500.000 erhöht. Die Stadt
       gibt selbst keine Teilnehmerzahlen bekannt.
       
       Schon am frühen Morgen waren Washingtons U-Bahnen völlig überfüllt mit
       überwiegend weiblichen Demonstranten. Auch Busse und Züge aus dem ganzen
       Land brachten Protestteilnehmer in die Hauptstadt.
       
       „Ich will unsere Rechte schützen“, sagte die 72-jährige Trisha Norman, die
       aus North Carolina angereist war. Sie wolle zeigen, „dass die Menschen
       zusammen stark sein“ könnten. Die 45-jährige Michele Philipps aus New York
       sagte, Trump habe eine „Plattform für Hass und Bigotterie“ geschaffen. „Ich
       weiß, dass wir es besser können, wir müssen für den Wandel kämpfen, den wir
       haben wollen.“
       
       ## Mehr als 600 „Schwestermärsche“
       
       Die 37-jährige Jessica Vroman aus Sacramento in Kalifornien reiste nach
       eigenen Angaben in einem Flugzeug voller Demonstrantinnen an, wie sie im
       Internet schrieb: „Es war VOLL mit Frauen – aller Altersgruppen, aller
       races – die zu dem Marsch wollten“, schrieb sie.
       
       Protestschilder trugen Aufschriften wie „Nimm deine Finger von mir“ oder
       „Steh auf, liebe, leiste Widerstand“. Die pinkfarbenen „Pussyhats“ waren
       eine Anspielung auf sexistische Äußerungen Trumps. Unterstützung gab es von
       Prominenten: Hollywood-Star Scarlett Johansson und Regisseur Michael Moore
       sollten als Redner auftreten.
       
       Trumps Wahlkampf-Rivalin Hillary Clinton bekundete den Demonstranten im
       Kurzmitteilungsdienst Twitter ihre Unterstützung: „Danke, dass ihr für
       unsere Werte aufsteht, sprecht und marschiert“, schrieb sie.
       
       Der Marsch in Washington war das Zentrum der weltweiten Protestaktion mit
       mehr als 600 „Schwestermärschen“ im In- und Ausland. Den Auftakt hatten
       Australien und Neuseeland gemacht. In London nahmen den Organisatoren
       zufolge 100.000 Menschen teil.
       
       ## Einige Hundert in Berlin
       
       In Berlin kamen einige hundert Demonstranten vor der US-Botschaft zusammen.
       Auch in Paris, Prag, Amsterdam und vielen anderen europäischen Städten
       gingen Trump-Gegner auf die Straße. Demonstriert wurde auch in Buenos Aires
       und im südafrikanischen Durban.
       
       Seit Jahrzehnten hat kein US-Präsident derart polarisiert wie der
       rechtspopulistische Immobilienmilliardär Trump. Am Rande der Amtseinführung
       hatte es in Washington am Freitag gewaltsame Proteste und mehr als 200
       Festnahmen gegeben.
       
       Für Trump stand am Samstag die Teilnahme an einem ökumenischen Gottesdienst
       in der Nationalkathedrale von Washington auf dem Programm. Kurzfristig
       kündigte er für denselben Tag einen Besuch beim Geheimdienst CIA an. Dem
       kommt eine starke symbolische Bedeutung zu, nachdem Trump die
       US-Geheimdienste in den vergangenen Wochen wiederholt scharf kritisiert
       hatte.
       
       21 Jan 2017
       
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