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       # taz.de -- US-Grenze zu Mexiko: Trump kündigt Mauerbau an
       
       > Kaum vereidigt, macht US-Präsident Donald Trump ernst: Auf Twitter gab er
       > bekannt, dass er den Mauerbau einleiten und die Einwanderungspolitik
       > verschärfen will.
       
   IMG Bild: Macht Drohungen wahr: Donald Trump
       
       WASHINGTON ap | US-Präsident Donald Trump will am Mittwoch erste Maßnahmen
       seiner Einwanderungspolitik umsetzen. „Großer Tag morgen für die Nationale
       Sicherheit geplant. Unter anderem werden wir die Mauer bauen!“, [1][gab
       Trump am Dienstagabend über sein persönliches Twitter-Konto bekannt]. Nach
       Angaben zweier Regierungsvertreter will der Präsident dazu ein Dekret zur
       Verschärfung der Grenzsicherheit erlassen. Neben ersten Schritte zum
       Mauerbau dürfte der Präsident eine Verstärkung der Grenzpatrouillen
       veranlassen.
       
       Im Laufe der Woche wolle Trump dann eine Begrenzung der Zahl der
       Flüchtlinge in den USA anordnen. Vorgesehen sei ein mindestens auf vier
       Monate angelegter Aufnahmestopp sowie ein vorläufiges, mindestens 30 Tage
       geltendes Einreiseverbot für Menschen aus einigen muslimisch geprägten
       Ländern wie Iran, Irak, Libyen, Somalia, Sudan und dem Jemen, sagte ein
       Vertreter einer Organisation, die auf Flüchtlingsfragen spezialisiert ist.
       Dieser war von einer Gewährsperson aus dem Weißen Haus über Details
       informiert worden.
       
       Einzelheiten zu geplanten Beschränkungen bei der Flüchtlingsaufnahme
       schienen indes noch nicht fest umrissen zu sein und könnten sich daher noch
       ändern, hieß es. Im Gespräch sei zudem eine Ausnahme für Menschen, die vor
       religiöser Verfolgung flüchteten, solange deren Religion eine Minderheit in
       deren Heimatland sei. Davon könnten Christen profitieren, die sich in
       Ländern mit muslimischer Mehrheit bedroht sehen.
       
       Es wird erwartet, dass Trump die entsprechenden Dekrete bei einem Besuch im
       Heimatschutzministerium unterzeichnet.
       
       Trump hatte im Wahlkampf eine harte Linie in der Einwanderungspolitik
       angekündigt. Neben einer Verstärkung der Grenzsicherheit forderte er
       zunächst auch einen Einreisestopp für Menschen aus muslimisch geprägten
       Ländern. Später rückte Trump davon ab und sprach sich für „extreme
       Überprüfungen“ von Neuankömmlingen aus, die aus Ländern mit Verbindungen zu
       Terrorismus kämen.
       
       ## Mexiko will nicht zahlen
       
       Als Präsident kann Trump nun die Bearbeitung von Asylgesuchen per
       Exekutivanordnung stoppen. Davon machte auch Vorvorgänger George W. Bush
       unmittelbar nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 Gebrauch.
       Einige Monate wurde die Aufnahme von Flüchtlingen nach einer Prüfung des
       Prozederes aber wieder fortgesetzt.
       
       Mit seinem Beharren, dass Mexiko für die geplante Mauer zahlen solle,
       könnte Trump jedoch auf Granit beißen. Die Regierung in Mexiko hat
       wiederholt klargestellt, dass sie dafür nicht aufkommen werde. Zu
       Jahresbeginn erklärte Trump, der Mauerbau werde zunächst mit einem vom
       Kongress gebilligten Ausgabengesetz vorfinanziert. Mexiko werde dann später
       zur Kasse gebeten.
       
       ## Pipeline-Stopp zurückgenommen
       
       Damit nicht genug: Trump unterzeichnete am Dienstag zwei Dekrete, mit denen
       er sowohl die Keystone-XL- als auch die Dakota-Access-Pipeline neu
       genehmigte. [2][Beide Ölprojekte waren unter seinem Vorgänger Barack Obama
       noch gestoppt worden].
       
       In den Reihen der US-Republikaner wurde Trumps Entscheidung begrüßt,
       Politiker der Demokraten und Umweltschützer kritisierten sie dagegen.
       
       Besonders die North-Dakota Pipeline sorgte in der jüngsten Vergangenheit
       für Protest. Sioux-Indianer hatten monatelang mit Unterstützung anderer
       Stämme und von Umweltaktivisten gegen die Pipeline demonstriert. Die
       Sioux-Indianer wehren sich gegen das Projekt, weil die Öl-Leitung durch
       heilige Stätten auf dem Land ihrer Vorfahren verlaufen soll. Zudem
       befürchten die Ureinwohner eine Verseuchung ihres Trinkwassers durch Lecks
       in der Leitung.
       
       25 Jan 2017
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/824083821889015809
   DIR [2] /!5366906
       
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