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       # taz.de -- Abgabe für Autofahrer: Neuer Anlauf für Pkw-Maut
       
       > Deutsche Autofahrer werden unterm Strich nicht be- sondern teils sogar
       > entlastet. Über ausländische Fahrer sollen aber gut 5 Millionen Euro
       > eingenommen werden.
       
   IMG Bild: Freie Fahrt. Deutsche Autofahrer werden quasi nicht belastet
       
       Berlin rtr/dpa | Die Bundesregierung hat im zweiten Anlauf die umstrittene
       Pkw-Maut auf den Weg gebracht. Das Kabinett habe das nach der Einigung mit
       der EU-Kommission veränderte Maut-Gesetz beschlossen, sagte ein
       Regierungsvertreter am Mittwoch in Berlin. Die Abgabe, die letztlich nur
       Fahrzeughalter aus dem Ausland mehr belasten soll, steht in den
       Nachbarländern und in deutschen Grenzregionen besonders in der Kritik. In
       Brüssel trafen sich am Mittwoch elf Länder unter Führung Österreichs, um
       eine Allianz gegen das Maut-Vorhaben zu schmieden und das weitere Vorgehen
       zu koordinieren.
       
       Nach jahrelangem Ringen hatten Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU)
       und die EU-Kommission den Streit über Maut auf Autobahnen und Bundesstraßen
       Ende 2016 beigelegt. Dobrindt änderte das ursprüngliche Konzept so, dass es
       nun sechs statt drei Optionen für Autofahrer aus dem Ausland beim Erwerb
       von Kurzzeitvignetten mit einer Dauer von zehn Tagen oder zwei Monaten
       gibt. Dabei wird der Schadstoffausstoß stärker berücksichtigt.
       
       Zugleich sollen auch [1][Pkw-Halter in Deutschland mit umweltfreundlicheren
       Autos stärker über die KFZ-Steuer entlastet werden]. Als Ausgleich für die
       Mautzahlungen soll die Kfz-Steuer für Euro-6-Fahrzeuge um jährlich 100
       Millionen Euro zusätzlich gesenkt werden. Unterm Strich sollen so
       Fahrzeughalter in Deutschland durch die Maut nicht mehr belastet werden.
       Fahrer umweltfreundlichere Autos könnten so sogar leicht profitieren.
       
       Dennoch soll die Abgabe [2][durch die Zahlungen der Ausländer jährlich gut
       520 Millionen Euro bringen], etwas mehr als im ersten Anlauf vorhergesagt.
       Das Ministerium begründet dies unter anderem damit, dass mehr Ausländer als
       zunächst vorhergesagt auf deutschen Straßen unterwegs sein werden. Kritiker
       bezweifeln, dass die von Dobrindt genannten Mehreinnahmen erreicht werden
       können.
       
       25 Jan 2017
       
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