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       # taz.de -- Britischer Parlamentssprecher zu Trump: Er darf nicht rein
       
       > Premierministerin Theresa May lud Trump zu einem Staatsbesuch ein. Dafür
       > gab's viel Kritik. Im Parlament will man ihn nicht haben.
       
   IMG Bild: Von John Bercow kriegt Donald Trump keine Einladung
       
       London dpa | Der Sprecher des britischen Parlaments, John Bercow, hat
       ausgeschlossen, US-Präsident Donald Trump ins Unterhaus einzuladen. Eine
       Ansprache vor dem Parlament sei nicht automatischer Bestandteil eines
       Staatsbesuchs, sondern eine Ehre, die man sich verdienen müsse, sagte
       Bercow am Montag.
       
       Der als Parlamentssprecher zu politischer Neutralität verpflichtete
       Politiker mischte sich damit unerwartet in den Streit um einen geplanten
       Staatsempfang für Trump in Großbritannien ein und brüskierte damit zugleich
       die Regierung. Bercow gehört wie Premierministerin Theresa May der
       Konservativen Partei an.
       
       „Ich fühle sehr deutlich, dass unsere Opposition gegenüber Rassismus,
       Sexismus und unser Eintreten für Gleichheit vor dem Gesetz und eine
       unabhängige Justiz enorm wichtige Erwägungen für das Unterhaus sind“, sagte
       Bercow im Hinblick auf eine mögliche Trump-Rede und fügte hinzu: „Ich würde
       so eine Einladung nicht aussprechen wollen.“
       
       Premierministerin May hatte den US-Präsidenten bei ihrem Besuch in
       Washington Ende Januar zu einem Staatsbesuch mit voller zeremonieller
       Würdigung eingeladen. Dazu gehört eine Kutschfahrt auf Londons Prachtstraße
       „The Mall“ und ein Staatsbankett im Buckingham Palace.
       
       Kritiker warfen May vor, die Einladung verfrüht ausgesprochen zu haben.
       Anderen US-Präsidenten wurde diese Ehre teils erst Jahre nach ihrem
       Amtsantritt zuteil. Mehr als 1,8 Millionen Briten hatten eine Petition auf
       der Webseite des Parlaments unterzeichnet, in der gefordert wird, den
       Trump-Besuch herabzustufen. Zehntausende hatten tagelang dagegen
       demonstriert. Das Parlament will sich am 20. Februar nochmals mit dem Thema
       befassen.
       
       7 Feb 2017
       
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