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       # taz.de -- Türkisch-islamischer Verband Ditib: Mindestens 13 Imame waren Spione
       
       > Der Verfassungsschutz aus Nordrhein-Westfalen belegt die Spitzeltätigkeit
       > der Imame. Sie hätten angebliche Gülen-Anhänger nach Ankara gemeldet.
       
   IMG Bild: In manchen Moscheen in Nordrhein-Westfalen ist Ankara mit im Spiel
       
       Düsseldorf dpa | Mindestens 13 Imame der türkisch-islamischen Union Ditib
       haben laut Verfassungsschutz aus Nordrhein-Westfalen angebliche
       Gülen-Anhänger an Ankara gemeldet. Die Namen von 33 bespitzelten Personen
       und 11 Institutionen aus dem Bildungsbereich seien an die staatliche
       türkische Religionsbehörde Diyanet geliefert worden, sagte
       NRW-Verfassungsschutzpräsident Burkhard Freier am Donnerstag im
       Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags. Auch Imame aus drei
       Moscheegemeinden in Rheinland-Pfalz hätten Informationen gesammelt.
       
       Der in den USA lebende Prediger Fethullah Gülen gilt in der Türkei als
       Staatsfeind, seine Anhänger werden verfolgt. Die rot-grüne NRW-Regierung
       verlangt eine lückenlose Aufklärung der Vorwürfe gegen Imame des größten
       Islam-Dachverbands in Deutschland und fordert eine strikte Trennung von
       Ankara. Davon macht sie es abhängig, ob sie die Zusammenarbeit mit der
       Ditib fortsetzt.
       
       Dem Verfassungsschutz liegen drei Berichte der Religionsattachés der
       türkischen Generalkonsulate in Köln, Düsseldorf und München an die
       Religionsbehörde Diyanet vor. Es sei nicht auszuschließen, dass es weitere
       Texte gebe, hieß es. Gesteuert worden sei das Ganze offenbar über die
       Religionsattachés. Die Diyanet habe ihre Bediensteten im September via
       Verordnung verpflichtet, Aktivitäten von Gruppen wie der Gülen-Bewegung zu
       melden. Die Religionsattachés hätten diese Order an die Imame der örtlichen
       Moscheegemeinden weitergegeben.
       
       Die Ditib hatte bisher erklärt, das Diyanet-Schreiben habe sich gar nicht
       an Deutschland und die dortigem Imane gerichtet. Es handele sich um eine
       „Panne“, die der Verband bedauere.
       
       10 Feb 2017
       
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