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       # taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Wenn wenigstens die Fetzen fliegen!
       
       > Beim BER geht der Showdown um Noch-Flughafenchef Mühlenfeld weiter, und
       > die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg suchen einen neuen Ströbele.
       
   IMG Bild: Stein auf Stein…dieser Flughafen wird nie fertig sein.
       
       Es liegt, so heißt es, eine prinzipielle Wechselstimmung in der Luft. Und
       dieser messianische Martin-Schulz-Effekt macht nicht nur die
       Sozialdemokraten ganz huschig. Jetzt hat aber nicht jede Turbulenz gleich
       was Frischwindiges. Manchmal heißt das nur, dass der Mief in der Bude –
       Asienurlauber kennen diesen Ventilatoreneffekt – halt nochmals müde
       durchquirlt wird. Womit man schon wieder beim BER ist.
       
       Die Sache ist bekanntermaßen verfahren: auf dem Baufeld, beim Personal. Und
       weil da vor Kurzem der Flughafenchef Karsten Mühlenfeld seinen Technikchef
       in die Wüste geschickt hat, herrscht mal wieder Aufregung beim BER: Wegen
       dieses Rausschmisses soll nun auch Mühlenfeld selbst ausgewechselt werden.
       So wollen es wenigstens Berlin und der Bund. Nur Brandenburg, dritter
       Gesellschafter beim BER, sperrt sich gegen eine Abberufung von Mühlenfeld.
       Bei der Aufsichtsratssitzung vergangene Woche kam es zu keiner Einigung,
       jetzt trifft man sich in der Fortsetzung der Sitzung am Montag zum
       Showdown.
       
       Wenn schon sonst nichts in die Luft geht, sollen doch wenigstens die Fetzen
       fliegen.
       
       Wobei das mit dem Fliegen allgemein schwierig werden könnte in Berlin. An
       den Flughäfen Tegel und Schönefeld drohen Streiks, und zwar ab Mittwoch.
       Passend zum Start der Tourismusbörse ITB, die von Mittwoch bis Sonntag am
       Messedamm (nicht nur für die ventilatorengeübten Asienfahrer) etwas
       Urlaubsgefühl vermitteln will. Das klingt dann etwa so: „Sonnenschein und
       gutes Wetter das ganze Jahr über, lange Strände …und natürlich freundliche
       Menschen und eine von Herzen kommende Gastfreundschaft.“
       
       Da kommt doch alles zusammen für einen „perfekten Traumurlaub“. So wirbt
       die Türkei für sich, die allerdings bei den deutschen Urlaubern massiv an
       Vertrauen eingebüßt hat. Was an der angespannten Lage im Land liegt und
       vielleicht auch daran, dass man es zuletzt mit der „Gastfreundschaft“ ein
       wenig übertrieben hat, wenn man zugereiste Journalisten gar nicht mehr
       weglassen will.
       
       Der Schulz-Effekt, die Bundestagswahl: Erste Weichen werden auch bei den
       Grünen gestellt, am Samstagmittag in der Tanzschule Maxixe in der
       Fidicinstraße, wenn über den Nachfolger von Christian Ströbele als
       Direktkandidat für den Bundestag im Wahlkreis
       Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost entschieden wird. Eine heiße
       Anwärterin ist die langjährige Landesparlamentarierin Canan Bayram.
       
       Wechselstimmungen. Nur der Frühling, der gerade erst reingeschnuppert hat,
       zeigt sich diese Woche zögerlich.
       
       6 Mar 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Thomas Mauch
       
       ## TAGS
       
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