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       # taz.de -- Kolumne American Pie: Im Namen von Mama
       
       > NBA-Legende Shaquille O'Neal und andere Exstars ziehen über aktive
       > Kollegen her. Jetzt schalten sich auch die Mütter ein.
       
   IMG Bild: Unterhält die Basketballwelt manchmal unfreiwillig: JaVale McGee
       
       Pamela McGee kann beruhigt sein. Sohnemann JaVale, spärlich eingesetzter
       Center der Golden State Warriors, muss keine Gemeinheiten mehr fürchten,
       wenn das nächste Mal Shaquille O’Neal seine Rubrik „Shaqtin’ A Fool“ in der
       populären Sendung „Inside the NBA“ präsentiert. „Ich habe Anweisung von
       oben, die Angelegenheit ruhen zu lassen“, erklärte NBA-Legende „Shaq“ und
       zog einen Schlussstrich unter die irrwitzige Debatte – Mama Lucille sei
       Dank. „Meine Mutter rief mich an und befahl mir: ‚Hör auf damit. Lass ihn
       in Ruhe.‘ Sein Name wird also nie wieder über meine Lippen kommen.“
       
       In der Sendung zeigt der 44-Jährige die peinlichsten Pannen aus den Spielen
       der abgelaufenen Woche – und McGee war seit Jahren regelmäßig
       unfreiwilliger Hauptdarsteller.
       
       Die ständigen Sticheleien wurden McGee zuletzt doch zu viel, ein
       Twitter-Streit der beiden folgte. Ihren Höhepunkt erreichte die kindische
       Auseinandersetzung, als O’Neal [1][drohte, er werde ihm „den Arsch
       versohlen“]. Die Warriors kritisierten O’Neals Äußerungen als „schädigend
       und unpassend“, McGees Teamkollege Kevin Durant erinnerte an die eigenen
       Schwächen der Ikone: „Shaq war doch selbst ein beschissener
       Freiwurfschütze. Er hat Dunks verhauen. Er war zwar größer als alle
       anderen, aber große Fertigkeiten am Ball hatte er nicht.“ Mama McGee gab
       gar ein 30-minütiges Interview, in dem sie die Entlassung O’Neals forderte.
       
       Die Sendung „Inside the NBA“ des TV-Senders ist eine Institution im
       Basketball. Neben dem renommierten Moderator Ernie Johnson gehören mit
       O’Neal, Charles Barkley und Kenny Smith drei Exstars zur festen Besetzung.
       Johnson und Smith analysieren dabei eher sachlich, während Barkley und
       O’Neal gern zuspitzen. Zwar sind beide auch zu fundierten Analysen fähig
       und wurden bereits mit Preisen für ihre Auftritte ausgezeichnet, doch
       gerade ihre kontroversen Standpunkte sind es, die für Gesprächsstoff sorgen
       – zu Millionengehältern.
       
       Was McGee für O’Neal, das sind für Barkley übrigens wahlweise die Golden
       State Warriors oder Liga-Grande LeBron James. Mal belächelt der 54-Jährige
       die überaus erfolgreichen Warriors wegen ihrer Vorliebe für
       Drei-Punkte-Würfe als „softe Mädchenmannschaft“, dann wieder bekommt James
       eine Breitseite ab. „Weinerlich“ sei der Vorspieler des amtierenden
       Meisters Cleveland Cavaliers wegen der ständigen Forderungen nach
       Verstärkungen und seinem Gehabe auf dem Feld. James, seit Jahren weltbester
       Basketballer, würde es „niemals“ unter die fünf besten Spieler aller Zeiten
       schaffen.
       
       „Er ist doch nur ein Hater“, sagte der 32-jährige zur Kritik – und setzte
       zum großen Rückschlag an: „Ich bin nicht derjenige, der jemanden durch eine
       Fensterscheibe geworfen hat. Ich habe nie ein Kind angespuckt. Ich hatte
       niemals Spielschulden in Las Vegas“, zählte James alle Verfehlungen aus
       Barkleys Karriere auf. Kollegen sprangen ihm zur Seite. „Barkley soll die
       Klappe halten“, sagte James’ Freund Dwyane Wade. Und bestätigte damit
       unfreiwillig Barkleys These, die NBA sei heute mit dünnhäutigen Diven
       bevölkert.
       
       1 Mar 2017
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://twitter.com/SHAQ/status/835050942852644864
       
       ## AUTOREN
       
   DIR David Digili
       
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