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       # taz.de -- Problem für neuen US-Justizminister: Sessions verschwieg Treffen
       
       > Erst im Februar musste Trumps Sicherheitsberater wegen verheimlichter
       > Treffen mit russischen Vertretern zurücktreten. Jetzt steht der
       > Justizminister im Fokus.
       
   IMG Bild: Jeff Sessions
       
       Washington ap/dpa | Der neue US-Justizminister, Jeff Sessions, hat ein
       Problem. Zwar hat er sich nach eigener Aussage „nie“ mit russischen
       Vertretern getroffen, um über den Wahlkampf in den USA zu sprechen. [1][Die
       Washington Post berichtete] am Mittwoch aber, Sessions habe sich im
       vergangenen Jahr zweimal mit demselben Botschafter getroffen und dies bei
       einer Anhörung im Senat zu seiner Nominierung im Januar verschwiegen. Dort
       hatte er, nach den Berichten zu russischen Kontakten des Trump-Teams
       gefragt, gesagt: „Ich hatte keine Kommunikationen mit den Russen.“
       
       Das Justizministerium hatte am Mittwochabend bekanntgegeben, dass Sessions
       im vergangenen Jahr als Senator zweimal auf den russischen Botschafter
       Sergej Kisljak getroffen war. Hintergrund ist die Annahme, dass Moskau auf
       den Wahlkampf zugunsten des heutigen Präsidenten Donald Trump Einfluss
       genommen haben könnte. Das FBI ermittelt in dem Fall.
       
       Nachdem die Washington Post über die zwei Gespräche von Sessions mit
       Kisljak berichtet hatte, teilte das Justizministerium mit, die beiden seien
       einmal bei einem Bürobesuch aufeinandergetroffen, als Sessions seiner
       Funktion als Mitglied des Verteidigungsausschusses im Senat nachgekommen
       sei. Bei dem zweiten Treffen nach einer Rede in der Washingtoner Denkfabrik
       Heritage Foundation seien auch andere Botschafter anwesend gewesen.
       
       Die Unterhaltungen erwähnte Sessions nicht während seiner Senatsanhörung
       für den Posten des Justizministers. Auf die Frage des Senators Al Franken,
       ob er von mutmaßlichen Kontakten zwischen Moskau und Trump-Beratern wüsste,
       sagte Sessions, ihm seien diese nicht bekannt. „Ich wurde ein- oder zweimal
       zum Stellvertreter der Wahlkampagne ernannt und ich hatte keine
       Kommunikation mit den Russen.“ Sessions galt bereits früh im Wahlkampf als
       Trump-Unterstützer.
       
       ## Vorwurf der Lüge
       
       Eine Sprecherin des Justizministeriums sagte, diese Aussage von Sessions
       sei nicht irreführend. „Während der Anhörung wurde er zu Russland und der
       Trump-Kampagne befragt – nicht über Treffen, die er als Senator und
       Ausschussmitglied wahrnahm“, teilte sie mit.
       
       Die demokratische Minderheitsführerin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi,
       wollte sich damit allerdings nicht zufrieden geben. Sie beschuldigte
       Sessions, beim Amtseid gelogen zu haben und forderte seinen Rücktritt. Ihr
       Amtskollege, der Abgeordnete Adam Schiff, sagte, Sessions müsse sich von
       jeglicher Rolle in den FBI-Ermittlungen wegen Voreingenommenheit
       zurückziehen. Dies sei keine Forderung, sondern „ein Muss“. Das Weiße Haus
       gab zunächst keinen Kommentar ab.
       
       Trumps [2][Sicherheitsberater Michael Flynn] hatte im Februar nach weniger
       als einem Monat im Job zurücktreten müssen, weil er noch vor Trumps
       Amtsübernahme mit dem russischen Botschafter in den USA über US-Sanktionen
       gegen Russland gesprochen und dies verheimlicht hatte.
       
       2 Mar 2017
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.washingtonpost.com/world/national-security/sessions-spoke-twice-with-russian-ambassador-during-trumps-presidential-campaign-justice-officials-say/2017/03/01/77205eda-feac-11e6-99b4-9e613afeb09f_story.html?hpid=hp_hp-top-table-main_no-name%3Ahomepage%2Fstory&utm_term=.71641177ccb7
   DIR [2] /!5380830/
       
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