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       # taz.de -- Nach dem Anschlag in London: Zehn Personen festgenommen
       
       > Die britische Polizei beschuldigt sie, das Attentat geplant zu haben.
       > Unterdessen erlag ein fünftes Opfer seinen Verletzungen. Der Täter ist
       > ein 52-jähriger Brite.
       
   IMG Bild: Tausende kamen, um zu trauern
       
       London ap/afp | Nach dem Angriff auf der Westminster Bridge in London hat
       die britische Polizei zehn Menschen festgenommen. Sie seien im Zuge der
       Ermittlungen in Gewahrsam genommen worden, weil sie Anschläge geplant
       hätten, teilten die Behörden am Donnerstagabend mit. Unterdessen starb ein
       75 Jahre altes Opfer des Angriffs vom Mittwoch an seinen Verletzungen.
       Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf fünf – neben einem Polizisten und
       dem Angreifer selbst wurden drei Zivilisten getötet, die auf der Brücke
       unterwegs gewesen waren.
       
       Unter den Festgenommenen waren laut Polizei eine Frau aus dem Osten
       Londons, ein Mann und eine Frau aus Birmingham sowie eine weitere Frau und
       drei Männer aus einem anderen Teil der Stadt.
       
       Die Terrormiliz Islamischer Staat beanspruchte die Tat des 52-jährigen
       vorbestraften Briten Khaled M. für sich. Er sei ein [1][„Soldat des IS“]
       gewesen, verkündeten die Extremisten am Donnerstag über ihr Sprachrohr
       Amak.
       
       Gegen M., der über mehrere Decknamen verfügt habe, sei aktuell nicht
       ermittelt worden, erklärte die Polizei. Es habe zuvor keine Hinweise darauf
       gegeben, dass er einen Terroranschlag beabsichtigt habe. Khaled M. wurde im
       Südosten Englands geboren und wohnte zuletzt in den West Midlands.
       
       ## Mehrere Tausend kommen zur Mahnwache
       
       Am Donnerstagabend kamen mehrere Tausend Menschen auf dem Londoner
       Trafalgar Square zu einer Mahnwache für die Opfer des Anschlags zusammen.
       Nach Reden von Politikern und anderen Würdenträgern sowie einer
       Schweigeminute entzündeten der Innenminister, der Bürgermeister und der
       amtierende Polizeipräsident unter dem Applaus der Menge drei riesige
       Kerzen.
       
       Unter den Teilnehmern der Mahnwache waren Polizisten, Geistliche,
       buddhistische Mönche, Muslime und Juden. Eine Muslimin, die eigens aus dem
       Nordwesten Englands anreiste, sagte, Großbritannien sei eins: „Ein Angriff
       auf einen ist ein Angriff auf uns alle.“
       
       [2][Der Attentäter hatte mit einem Wagen] auf der Westminster Bridge
       zunächst mehrere Fußgänger überfahren und zwei von ihnen getötet.
       Anschließend erstach der Täter auf dem nahe gelegenen Parlamentsgelände
       einen Polizisten, bevor er selbst erschossen wurde.
       
       In die Stadt war bereits am Nachmittag wieder ein Stück Normalität
       eingekehrt. Die Westminster Bridge beispielsweise wurde für den Verkehr
       geöffnet. Im Innenhof des Parlamentsgeländes suchten Forensiker unter einem
       blauen Zelt an der Stelle nach Spuren, wo der Polizist erstochen und dann
       auch der Angreifer erschossen wurde.
       
       24 Mar 2017
       
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       sich zu dem Anschlag bekennt. Die Echtheit der Nachricht ließ sich noch
       nicht überprüfen.