URI: 
       # taz.de -- Erdoğan zu Nazi-Vergleichen: Das lässt er sich nicht verbieten
       
       > Wer ihn Diktator nenne, müsse sich auch als Faschist bezeichnen lassen,
       > lässt der türkische Präsident verlauten. Er plane vorerst keinen
       > Deutschland-Besuch.
       
   IMG Bild: Recep Tayyip Erdoğan vor blühenden Landschaften
       
       Istanbul afp | Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat seine
       Nazi-Vergleiche im Streit mit Deutschland und anderen EU-Staaten
       verteidigt. „Ihr habt also das Recht, Erdoğan einen Diktator zu nennen,
       aber Erdogan hat nicht das Recht, euch Faschisten oder Nazis zu nennen?“,
       sagte er am Donnerstag in einem Gespräch mit den TV-Sendern CNN-Türk und
       Kanal D. Solange er als „Diktator“ beschimpft werde, werde er sich
       entsprechend wehren.
       
       Die auch gegen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) persönlich gerichteten
       [1][Nazi-Vorwürfe Erdoğan] belasten seit Wochen das Verhältnis zwischen
       Berlin und Ankara. Auch der Regierung in Den Haag warf der türkische
       Präsident wegen der Unterbindung von Wahlkampfauftritten türkischer
       Minister in den Niederlanden Nazi-Methoden vor.
       
       Er plane vor der Abstimmung über die Einführung eines Präsidialsystems
       Mitte April in der Türkei keinen Deutschland-Besuch, sagte Erdoğan in dem
       TV-Interview. Mit der umstrittenen Verfassungsreform will der Präsident
       seine Machtbefugnisse weiter ausdehnen. Erdoğan kritisierte zudem den neuen
       Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der ihn am Mittwoch zur Mäßigung
       aufgerufen hatte. Er bedauere die gegen ihn gerichteten Äußerungen seines
       „guten Freundes“, sagte der türkische Staatschef.
       
       Steinmeier hatte Erdogan in seiner Rede nach seiner Vereidigung am Mittwoch
       aufgefordert seine „unsäglichen Nazi-Vergleiche“ zu beenden. „Respektieren
       Sie den Rechtsstaat und die Freiheit von Medien und Journalisten. Und geben
       Sie Deniz Yücel frei“, fügte er hinzu. Nach fast zwei Wochen in
       Polizeigewahrsam ordnete ein Richter Ende Februar U-Haft gegen Yücel an.
       Ihm wird wegen seiner Artikel zum Kurdenkonflikt und zum gescheiterten
       Militärputsch vom 15. Juli „Terrorpropaganda“ vorgeworfen.
       
       24 Mar 2017
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Stimmung-in-der-Tuerkei-zu-Niederlanden/!5391367
       
       ## TAGS
       
   DIR Verfassungsreferendum
   DIR Schwerpunkt Nationalsozialismus
   DIR Recep Tayyip Erdoğan
   DIR Diktatur
   DIR Türkei
   DIR Schwerpunkt Deniz Yücel
   DIR Schwerpunkt Deniz Yücel
   DIR EU-Türkei-Deal
   DIR Recep Tayyip Erdoğan
   DIR Türkei Referendum
   DIR Schwerpunkt Türkei
   DIR Schwerpunkt Türkei
   DIR taz.gazete
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Merkel-Besuch in der Türkei: Schwurbeltango zum Abschied
       
       Die Kanzlerin und Präsident Erdoğan umtänzeln auf ihrer letzten gemeinsamen
       PK jedes schwierige Thema. Man habe schließlich stets Lösungen gefunden.
       
   DIR Deniz Yücel in türkischer Haft: Kontakt nach sieben Wochen
       
       Am Dienstag soll Deutschland endlich konsularischen Zugang zum
       „Welt“-Korrespondent Deniz Yücel erhalten. Das wurde Außenminister Gabriel
       mündlich bestätigt.
       
   DIR Fall des Journalisten Deniz Yücel: Anwälte ziehen vor Verfassungsgericht
       
       Seit rund einem Monat sitzt der „Welt“-Korrespondent Deniz Yücel in der
       Türkei in Untersuchungshaft. Nun ziehen seine Anwälte vor das
       Verfassungsgericht.
       
   DIR Kommentar Türkische Verfassungsreform: Das Undenkbare droht
       
       Alle jüngsten Manöver Erdogans zeigen vor allem eines: Seine Nerven liegen
       vor dem Referendum zur Verfassungsänderung blank.
       
   DIR Kommentar Türkischer Wahlkampf: Möglichst viel herausschlagen
       
       Völlig von Sinnen? Dass die türkische Regierung plötzlich alle
       Wahlkampfveranstaltungen in Deutschland absagt, ist keine Laune, sondern
       fein kalkuliert.
       
   DIR Die Türkei vor dem Referendum: Retter ohne Nation
       
       Recep Tayyip Erdoğans Allmachtspläne waren in der Türkei nie populär. Warum
       der Präsident so aufs Ausland schielt.
       
   DIR Einreiseverbot für türkische Politiker: „Wenn nötig, wird gehandelt“
       
       Angela Merkel eine Terror-Helferin, Deutschland ein Hort des Faschismus? So
       sieht es der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Deutsche Politiker
       halten dagegen.
       
   DIR Streit um türkischen Wahlkampf: Altmaier droht zurück
       
       Der türkische Präsident Erdoğan bescheinigt Deutschland Nazi-Methoden.
       Kanzleramtschef Altmaier reicht es nun und verweist auf Einreiseverbote für
       türkische Politiker.
       
   DIR Referendum in der Türkei: Ein neues Ermächtigungsgesetz
       
       Kann man die angestrebte Verfassungsänderung in der Türkei mit der
       Machtergreifung Hitlers vergleichen? Unser Autor kommt zu einem
       verblüffenden Ergebnis.