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       # taz.de -- Strenges „Integrationsprogramm“: Österreich verbietet die Burka
       
       > Das Integrationsprogramm der rot-schwarzen Regierung verbietet neben der
       > Burka das Verteilen des Korans. Asylberechtigte sollen außerdem unbezahlt
       > arbeiten.
       
   IMG Bild: In Österreich nicht mehr erlaubt: Frau in Burka
       
       Wien dpa | Österreich verbietet die Vollverschleierung von Frauen im
       öffentlichen Raum. Das am Dienstag von der Regierung in Wien beschlossene
       und im Vorfeld heftig kritisierte Burka-Verbot ist Teil eines neuen
       Integrationsprogramms. Die rot-schwarze Regierung hatte sich nach ihrem
       Koalitions-Neustart im Januar auf die Eckpunkte des Pakets geeinigt. Neben
       der Burka, einem Ganzkörpergewand, sind noch weitere Kleidungsstücke, die
       das Gesicht von Frauen verhüllen, im öffentlichen Raum verboten.
       
       Gemäß dem neuen Programm ist auch das Verteilen von Koranen künftig
       untersagt. Außerdem sieht das Paket ein verpflichtendes Integrationsjahr
       vor, in dem spezielle Deutsch- und Wertekurse besucht werden sollen. Die
       Maßnahmen gelten für anerkannte Flüchtlinge und Asylbewerber mit guter
       Bleibeperspektive.
       
       Asylberechtigte sollen zudem unbezahlte gemeinnützige Arbeit leisten. Wer
       sich weigert, muss Einschnitte bei der Mindestsicherung hinnehmen. „Nur so
       können sich die Menschen den Respekt der Mehrheitsgesellschaft erarbeiten“,
       sagte Integrations- und Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP).
       
       Drei Monate nach ihrem Asylantrag können Migranten künftig auch legal
       arbeiten. Die zuständige Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) sprach von
       einem „Paradigmenwechsel“. Die Regierung rechnet mit Kosten von 200
       Millionen Euro für alle Maßnahmen bis Ende 2018.
       
       28 Mar 2017
       
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