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       # taz.de -- Einblick(668)
       
       > Simon Wachsmuth, Künstler 
       
       taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt?
       Und warum? 
       
       SW: „Friedrich Kiesler – Architekt, Künstler, Visionär“ im
       Martin-Gropius-Bau. Seine Arbeit ist immer inspirativ! Ob Architektur,
       Kunst oder Theater, Kiesler hatte einen stets unkonventionellen Zugang zu
       den Dingen. In seinem Denken wird jener Mut sichtbar, der aus Neugierde
       geboren wird.
       
       Außerdem Andreas Siekmanns Ausstellung „Falsche Freiheit – The Big Four“ in
       der Galerie Barbara Weiss. Das Oszillieren zwischen normierten und
       individuellen Ausdrucksformen ist für diesen Künstler typisch und lässt die
       BetrachterInnen stets auch aktive Suchende sein.
       
       Welches Konzert oder welchen Klub kannst du empfehlen? 
       
       Ich möchte am 18. April zum Martha-Argerich-Klavier-Duet t mit Daniel
       Barenboim im Boulez-Saal der Barenboim-Said-Akademie, falls ein Wunder
       geschieht und mir vom Himmel noch zwei Karten dafür in den Schoß fallen.
       Haste jehört, du da oben?
       
       Welche Zeitschrift/welches Magazin/ welches Buch begleitet dich zurzeit
       durch den Alltag? 
       
       Zurzeit blättere ich wieder durch das Britische Satiremagazin Punch,
       allerdings durch Ausgaben aus dem 19. Jahrhundert. Ich habe mir angewöhnt,
       auf Zugfahrten, die in Berlin beginnen, die taz zu lesen, nach Berlin
       zurückreisend die FAZ, Yin und Yang …! Den Roman „Cox oder Der Lauf der
       Zeit“ von Christoph Ransmayr habe ich gerade angefangen und von Jean
       François Billeter „Gegen François Jullien“ gerade beendet.
       
       Was ist dein nächstes Projekt? 
       
       Ich wandle gerade auf den Spuren von Mutter Courage, zur Zeit des
       Dreißigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens. Daraus wird eine
       Installation, die am 16. Juni präsentiert wird und in die Sammlung des
       Marta-Museums in Herford übergeht.
       
       Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten
       Freude? 
       
       Mein neues Atelier im Norden Berlins, gemeinsam mit einer geschätzten
       Kollegin, der Künstlerin Saskia Wendland. Es ist riesig, erschwinglich und
       schön, klingt gar nicht nach Berlin, oder?
       
       13 Apr 2017
       
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