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       # taz.de -- Umstrittenes Hochschulgesetz: Ungarns Präsident hat unterzeichnet
       
       > Den Protesten im Land zum Trotz ist das umstrittene Hochschulgesetz jetzt
       > in Kraft gesetzt. Die Central European University kündigt an, dagegen
       > vorzugehen.
       
   IMG Bild: Präsident Janos Ader hat am Montag das Schicksal der Central European University besiegelt
       
       Budapest afp | Ungeachtet massiver Proteste im eigenen Land hat der
       ungarische Präsident Janos Ader am Montag das umstrittene Hochschulgesetz
       unterzeichnet und damit in Kraft gesetzt. Das Gesetz schränke die von der
       ungarischen Verfassung zugesicherte „Freiheit zu studieren oder zu
       unterrichten nicht ein“, erklärte Ader laut der staatlichen
       Nachrichtenagentur MTI. Die von US-Milliardär George Soros gegründete
       Universität in Budapest kündigte an, sie werde die Neuregelung juristisch
       anfechten.
       
       „Wir werden uns diesem Gesetz unter Ausschöpfung aller Rechtsmittel
       entgegenstellen“, erklärte die Central European University (CEU). Das
       Gesetz sei „diskriminierend“ und eine „vorsätzliche politische Attacke“ auf
       eine unabhängige Institution, die seit mehr als 25 Jahren ein „stolzer
       Teil“ des ungarischen Lebens sei.
       
       Der aus Ungarn stammende Soros hatte die CEU 1991 gegründet. An der
       angesehenen Hochschule studieren rund 1800 Studenten aus etwa hundert
       Ländern. Die Universität sieht ihre Existenz durch das am Dienstag vom
       Parlament verabschiedete Gesetz bedroht.
       
       Mit dem Gesetz wird die Befugnis von Universitäten mit Hauptsitz außerhalb
       der EU, ungarische Abschlüsse zu verleihen, eingeschränkt. Zudem wird
       vorgeschrieben, dass ausländische Universitäten, die in Ungarn agieren,
       auch einen Campus in ihrem Heimatland haben müssen. Die CEU ist in den USA
       registriert, unterhält dort aber keine Lehranstalt.
       
       Kritik an dem Gesetz kam unter anderem aus Washington und Brüssel. Auch
       mehr als 900 Akademiker aus aller Welt unterzeichneten einen Protestbrief
       an die rechtsgerichtete Regierung.
       
       11 Apr 2017
       
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