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       # taz.de -- Filmfestivals in Cannes 2017: Akin und Haneke im Wettbewerb
       
       > Fatih Akin und Michael Haneke vertreten den deutschsprachigen Film in
       > Cannes. Mit Sofia Coppola und Todd Haynes aber ist die Konkurrenz groß.
       
   IMG Bild: In Cannes im Wettbewerb: Fatih Akin mit „Aus dem Nichts“
       
       Paris dpa | Auch dieses Jahr ist wieder ein deutscher Film im Rennen um die
       Goldene Palme. Der deutsche Regisseur Fatih Akin wird beim Filmfestival von
       Cannes seinen neuen Film „Aus dem Nichts“ vorstellen. Und mit „Happy End“
       hat es der Österreicher Michael Haneke in den Wettkampf geschafft. Er kann
       sich damit zum dritten Mal Hoffnungen auf eine Goldene Palme machen.
       Konkurrenz bekommen sie von Sofia Coppola, François Ozon und Todd Haynes.
       Bislang rivalisieren 18 Filme um die Goldene Palme.
       
       „Aus dem Nichts“ handelt von einem Zugbegleiter, der ein Attentat plant. In
       dem Drama spielt Diane Kruger mit, die mit diesem Film erstmals in Cannes
       zu sehen sei, wie der künstlerische Leiter des Festivals Thierry Frémaux
       sagte. Nach „Toni Erdmann“ von Maren Ade ist der Beitrag von Akin der
       zweite deutsche Film in Folge, der es nach mehrjähriger Abwesenheit
       deutscher Beiträge wieder in den Hauptwettbewerb geschafft hat. In die
       renommierte Nebenreihe „Un Certain Regard“ ist die deutsche Regisseurin
       Valeska Grisebach mit „Western“ gekommen. Der Film handelt von deutschen
       Bauarbeitern in Bulgarien.
       
       Mit „Happy End“ zeigt Haneke einen Beitrag, der in Nordfrankreich handelt
       und die Geschichte einer bürgerlichen Familie erzählt, die neben einem
       Flüchtlingslager lebt. In dem Film spielen Jean-Louis Trintignant und
       Isabelle Huppert mit. Der 75-Jährige wurde in Cannes bereits mit zwei
       Goldenen Palmen ausgezeichnet. Im Jahr 2012 für das Drama „Liebe“, in dem
       bereits Trintignant und Huppert mitspielten, und 2009 für „Das weiße Band“.
       
       Starke Konkurrenz kommt dieses Jahr vor allem aus Frankreich und Amerika.
       Frankreich ist im Hauptwettbewerb mit Michel Hazanavicius, der 2012 in
       Hollywood für die Stummfilm-Hommage „The Artist“ mit dem Oscar als bester
       Film ausgezeichnet wurde, vertreten. Er präsentiert „Le Redoutable“, einen
       Film über Jean-Luc Godard. Jacques Doillon konkurriert mit „Rodin“, in dem
       Vincent Lindon mitwirkt, der 2015 in Cannes die Palme als bester
       Schauspieler für „Der Wert des Menschen“ gewann. Und François Ozon stellt
       „L'Amant Double“ vor, der von einer depressiven Frau handelt, die sich in
       ihre Psychiater verliebt.
       
       Mit „The Beguiled“ kann sich Sofia Coppola Hoffnungen auf die begehrte
       Trophäe machen. Der Film ist eine Art Remake von „Betrogen“ aus dem Jahr
       1971. Für das Thriller-Drama konnte die 45-Jährige Colin Farrell, Nicole
       Kidman und Kirsten Dunst gewinnen. Der Film erzählt die Geschichte eines
       Nordstaatensoldaten während des Amerikanischen Bürgerkriegs, der in einem
       Mädchenpensionat Zuflucht findet. Der US-amerikanische Regisseur und
       Schauspieler Todd Haynes präsentiert „Wonderstruck“, ein Drama über zwei
       taubstumme Kinder, in dem Michelle Williams und Julianne Moore mitspielen.
       
       Das Festival, das vom 17. bis 28. Mai dauert, feiert dieses Jahr seinen 70.
       Geburtstag. Stars wie Isabelle Huppert, Diane Kruger, Marion Cotillard,
       Colin Farrell, Nicole Kidman und Kirsten Dunst versprechen viel
       Glamour-Potential. Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar ist diesjähriger
       Jury-Präsident.
       
       13 Apr 2017
       
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