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       # taz.de -- Spitzenduo für die Bundestagswahl: AfD nominiert Gauland und Weidel
       
       > Eine Wirtschaftsliberale und ein Nationalkonservativer führen die Partei
       > in die Wahl im Herbst. Der abgestraften Frauke Petry baut Gauland eine
       > Brücke.
       
   IMG Bild: Sie dürfen jetzt führen: Alice Weidel und Alexander Gauland in Köln
       
       Köln dpa | Parteivize Alexander Gauland und die baden-württembergische
       Spitzenkandidatin Alice Weidel sollen die AfD in den Bundestagswahlkampf
       führen. Damit hat die Partei ihre Chefin Frauke Petry ein Stück weit
       entmachtet. Die Delegierten wählten das Spitzenduo am Sonntag auf einem von
       Protesten begleiteten Parteitag in Köln. Gauland gilt als Vertreter der
       nationalkonservativen Kräfte in der Partei. Weidel wird der seit 2015 stark
       geschrumpften Strömung der Wirtschaftsliberalen zugerechnet.
       
       Petry hatte schon vor dem zweitägigen Bundesparteitag erklärt, [1][sie
       stehe als Spitzenkandidatin nicht zur Verfügung], weil sie lieber die
       inhaltliche Debatte vorantreiben wolle. Der zweite Parteivorsitzende, Jörg
       Meuthen, erhielt zwar in Köln viel Zuspruch. Er kandidiert aber nicht für
       den Bundestag.
       
       Für das Spitzenduo stimmten 67,7 Prozent der Delegierten. 28,2 Prozent
       votierten dagegen. In ihrer Rede nach der Wahl sagte Weidel, über die
       Spitzenkandidatur sei zuletzt viel gestritten worden. Doch „irgendwann muss
       auch Schluss sein“. Die AfD solle jetzt vereint in den Wahlkampf ziehen.
       
       Den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer bezeichnete Weidel als „Nebelkerze“. In
       Anspielung auf das Terrorattentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt sagte
       Weidel, es sei ein Skandal, dass christliche Feste inzwischen „mit Polizei,
       mit Maschinengewehren und LKW-Sperren“ geschützt werden müssten.
       
       Gauland versuchte nach der Wahl, Petry eine Brücke zu bauen. Er sprach sie
       direkt an und sagte, sie habe wohl am Samstag, [2][als ihr Vorschlag für
       eine Kurskorrektur abgelehnt worden war], einen „schweren Tag“ gehabt,
       „aber wir brauchen Sie in der Partei“.
       
       23 Apr 2017
       
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