# taz.de -- Deutsche Flüchtlingspolitik: Immer weniger Afghanen anerkannt
> Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich zuletzt verschärft. Dennoch
> werden immer weniger Flüchtlinge von dort in Deutschland anerkannt.
IMG Bild: Zurück in Afghanistan: aus Deutschland abgeschobene Flüchtlinge auf dem Flughafen von Kabul
Berlin rtr | Die Anerkennungsquote für Flüchtlinge aus Afghanistan sinkt
einem Zeitungsbericht zufolge kontinuierlich. 2015 hätten noch 77,6 Prozent
der Asylsuchenden [1][aus dem Land am Hindukusch] in Deutschland Schutz
erhalten, im vergangenen Jahr nur noch 60,5 Prozent, [2][berichtete die
Passauer Neue Presse] am Montag.
In den ersten beiden Monaten dieses Jahres sei die bereinigte Schutzquote
auf 47,9 Prozent gesunken. Das gehe aus einer Antwort des
Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion
hervor. Demnach wurde im Januar und Februar über 27.639 Asylanträge
inhaltlich entschieden, 14.403 davon seien abgelehnt worden.
Die Linkspartei kritisierte die Entwicklung. Die geringere
Anerkennungsquote trotz der verschärften Sicherheitslage sei „Resultat der
politischen Vorgaben, die Abschiebungen nach Afghanistan zu verstärken und
ein abschreckendes Signal auszusenden“, sagte [3][die Bundestagsabgeordnete
Ulla Jelpke] der Zeitung. Die flüchtlingspolitische Sprecherin der
Grünen-Fraktion, Luise Amtsberg, sagte dem Blatt, die Abschiebungen nach
Afghanistan seien „unverantwortlich“.
Die Rückführung nach Afghanistan ist auch unter den Bundesländern
umstritten. Das Auswärtiges Amt und das Innenministerium lehnten zuletzt
einen Abschiebestopp ab. Sie halten Abschiebungen in bestimmte Regionen
Afghanistans für vertretbar. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigte
das Vorgehen erst kürzlich.
24 Apr 2017
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