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       # taz.de -- Vorwurf zum Giftgaseinsatz in Syrien: Teil einer Militärtaktik
       
       > Syrische Regierungstruppen setzen Human Rights Watch zufolge systematisch
       > Chemiewaffen ein. Seit Dezember seien vier Angriffe dokumentiert worden.
       
   IMG Bild: Überreste einer Granate die möglicherweise Giftgas enthielt in Chan Scheichun, Syrien
       
       New York rtr | Die syrische Regierung hat nach Angaben der Human Rights
       Watch bereits vor dem folgenschweren Angriff vom 4. April Giftgas gegen
       Aufständische eingesetzt. Die Menschenrechtsorganisation hat den
       Chemiewaffeneinsatz als Teil einer Militärtaktik der syrischen Regierung
       gewertet. Flugzeuge der Regierung hätten im Dezember 2016 zweimal mit
       Giftgas Ziele im Osten der Stadt Hama angegriffen, ein weiteres Mal sei
       Giftgas im März 2017 im Norden von Hama eingesetzt worden, sagte der
       Direktor der Organisation, Ken Roth, am Montag. „Das Vorgehen zeigt, dass
       die syrische Regierung Sarin oder ein ähnliches Nervengas nach dem Angriff
       vom August 2013 auf Ost-Ghouta zurückgehalten hat, obwohl sie zugesichert
       hat, alle Chemiewaffen an die UN-Inspekteure zu überreichen“, sagte Roth.
       
       Bei dem Angriff auf Chan Scheichun [1][am 4. April] kamen Dutzende Menschen
       ums Leben, die USA reagierten darauf mit einem Vergeltungsschlag. Die
       Regierung in Damaskus hat wiederholt den Einsatz von Chemiewaffen
       dementiert. Die syrische Vertretung bei den Vereinten Nationen war zunächst
       nicht für eine Stellungnahme zu [2][dem Human-Rights-Watch-Bericht] zu
       erreichen.
       
       Die Menschenrechtler beriefen sich auf Interviews mit Augenzeugen und
       Medizinern. Demnach seien bei den Angriffen im Dezember 64 Menschen
       umgekommen, nachdem sie in Kontakt mit Chemiewaffen gekommen seien. Im März
       seien Dutzende verletzt worden. Alle vier Angriffe hätten sich in Regionen
       ereignet, in denen die Opposition oder Kämpfer der Extremistenmiliz
       Islamischer Staat (IS) einen Vorstoß zur Eroberung von Flugplätzen der
       syrischen Luftwaffe gestartet hätten, sagte Roth.
       
       Die Menschenrechtsorganisation forderte den UN-Sicherheitsrat dazu auf, ein
       Waffenembargo und gezielte Sanktionen gegen Syrien zu verhängen und den
       Internationalen Strafgerichtshof einzuschalten. Russland und China haben
       zuletzt im Februar einen Vorstoß für Sanktionen blockiert.
       
       2 May 2017
       
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   DIR [1] https://taz.de!5402647
   DIR [2] https://www.hrw.org/news/2017/05/01/syria-new-evidence-shows-pattern-nerve-agent-use
       
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