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       # taz.de -- Entführung von Schulmädchen in Nigeria: 82 Chibok-Mädchen freigelassen
       
       > 2014 schockierte die Entführung von mehr als 200 christlichen
       > Schulmädchen im Norden Nigerias. Dutzende der Kinder kehren nun zu ihrer
       > Familie zurück.
       
   IMG Bild: Immer noch mehr als 100 in der Gewalt von Boko Haram: Demonstrierende in Abuja erinnern an die Entführten
       
       Abuja ap | Nach rund drei Jahren hat die nigerianische Terrormiliz Boko
       Haram [1][mehrere entführte Schulmädchen] freigelassen. Nach Angaben der
       Regierung waren 82 der sogenannten Chibok-Mädchen am Samstag in der Nähe
       der Stadt Banki an der Grenze zu Kamerun freigekommen. Im Gegenzug waren
       eine zunächst nicht bekannte Anzahl Boko-Haram-Verdächtiger von der
       Regierung freigelassen worden, wie es in einer Mitteilung der Regierung
       hieß.
       
       Die Verhandlungen waren von der schweizerischen Regierung und dem
       Internationalen Kommitee des Roten Kreuzes vermittelt worden, wie die
       Regierung Nigerias erklärte. Die befreiten Mädchen sollten am Sonntag
       Präsident Buhari treffen. Angehörige der Kinder warteten auf eine Liste mit
       Namen der Freigelassenen, um sicherzugehen, ob ihre Kinder darunter waren.
       Die Terrormiliz hatte im April 2014 mehr als 276 christliche Mädchen
       verschleppt.
       
       Viele von ihnen wurden gezwungen, Kämpfer der Terrormiliz zu heiraten. Nach
       der jüngsten Freilassung, wird geschätzt, dass noch 113 Mädchen in der
       Gewalt der Terrormiliz sind. Es wird befürchtet, dass Boko Haram einige von
       ihnen zu Selbstmordanschlägen zwang.
       
       Bereits im Oktober vergangenen Jahres waren 21 der Mädchen freigelassen
       worden. Die nigerianische Regierung hatte damals angekündigt, dass eine
       weitere Gruppe von 83 Kindern „sehr bald“ freigelassen werde. Nach
       Regierungsangaben wurde für die 21 Mädchen kein Lösegeld an die Terrormiliz
       bezahlt. Im April erklärte die Regierung, die Verhandlungen um die
       Freilassung seien fortgeschritten, aber stünden auch einigen
       Herausforderungen gegenüber.
       
       ## Erst die Bestätigung abwarten
       
       Die Entführung der Mädchen hatte 2014 für weltweites Entsetzen gesorgt. Die
       Familien der Kinder waren mit ihrer Freude zunächst noch zurückhaltend. Man
       wolle zunächst eine Bestätigung der Namen von der Regierung abwarten.
       „Unsere Hoffnungen und Erwartungen sind hoch“, sagte Sesugh Akume von der
       Kampagne #BringBackOurGirls, die den Vorfall vor drei Jahren weltweit
       verbreitete. Auch die ehemalige First Lady, Michelle Obama, setzte sich für
       eine Freilassung der Mädchen ein.
       
       „Das sind sehr sehr spannende Nachrichten für uns, dass mehr als 80 unserer
       Mädchen nach Hause kommen“, sagte Bukky Shonibare von der Kampagne dem
       TV-Sender Sky. Die Mädchen seien in Gefangenschaft ausgehungert und
       missbraucht worden. Einige der Gefangenen seien mit Kindern, die sie
       während der Verschleppung geboren hatten, zurückgekehrt. „Einige kamen auch
       mit den Nachrichten darüber, wie sie sexuell missbraucht wurden zurück.“
       
       Präsident Buhari sagte im vergangenen Jahr, [2][Boko Haram sei
       „gebrochen“]. Die Terrormiliz führt jedoch immer noch Attacken im Norden
       Nigerias und den Nachbarländern durch. In dem Konflikt sind bereits mehr
       als 20 000 Menschen ums Leben gekommen, rund 2,6 Millionen Menschen sind
       auf der Flucht.
       
       Die USA und Großbritannien hatten am Freitag Warnungen veröffentlicht, dass
       Boko Haram plane, Ausländer in dem Grenzgebiet zwischen Nigeria und Kamerun
       zu entführen, wo nun die Mädchen gefunden wurden.
       
       7 May 2017
       
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