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       # taz.de -- Wohnsituation von Geflüchteten: Berlin schafft es nicht
       
       > In fast allen Bundesländern leben Geflüchtete nicht mehr in
       > Notunterkünften. Nur in Berlin harren noch Tausende in prekären
       > Wohnverhältnissen aus.
       
   IMG Bild: Auszug aus Notunterkünften – vielerorts schon geschehen
       
       Berlin dpa | Rund eineinhalb Jahre nach dem Zustrom Hunderttausender
       Migranten nach Deutschland leben hierzulande noch 15.000 Flüchtlinge in
       Notunterkünften – und das zu 90 Prozent in Berlin. Dies hat eine
       Spiegel-Umfrage in den 16 Ländern ergeben. Demnach haben es die meisten
       Bundesländer mittlerweile geschafft, ihre Notquartiere zu schließen und die
       Menschen besser unterzubringen.
       
       Die mit Abstand meisten notdürftigen Sammelunterkünfte betreibt demnach
       noch die Hauptstadt Berlin, in der Wohnraum seit Jahren immer knapper wird.
       Dort leben laut Spiegel 13.400 Flüchtlinge in solchen Sammelunterkünften –
       2.100 von ihnen nach Angaben der Behörden „prekär“, also mit
       eingeschränkter Privatsphäre, etwa in Hallen mit Trennwänden. Im viel
       größeren Nordrhein-Westfalen sind es lediglich 1.600, im Stadtstaat Hamburg
       600.
       
       Nach Angaben des rot-rot-grünen Senats in Berlin sind alle Turnhallen, in
       denen noch Flüchtlinge lebten, Ende März freigezogen worden. [1][Einer
       taz-Recherche zufolge] sind im Stadtteil Friedrichsfelde auf dem Gelände
       der Hochschule für Wirtschaft und Recht noch 77 Asylbewerber – darunter 28
       Kinder – in einer Turnhalle mit so gut wie keiner Privatsphäre
       untergebracht.
       
       Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) erklärte auf Anfrage der
       taz, dass diese Sporthalle schon lange vor der Ankunft der Flüchtlinge
       nicht mehr als solche genutzt worden sei. Die Innenverwaltung bestätigte,
       dass die Turnhalle als Sammel-Notunterkunft für ausreisepflichtige
       Flüchtlinge genutzt werde. Zahlen über die Belegung konnte die
       Innenverwaltung nicht nennen.
       
       Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) verwies darauf, dass diese
       Entscheidung noch der alte rot-schwarze Senat getroffen habe. Sie wolle die
       Notunterkunft schließen. Einen Termin teilte die Senatorin nicht mit.
       
       Deutschland hat 2016 rund 280.000 Flüchtlinge aufgenommen, 2015 waren es
       890.000. Laut Bundesregierung haben 2016 mindestens 80.000 Menschen
       Deutschland freiwillig verlassen, teils mit finanzieller Hilfe der
       Behörden. In diesem Jahr soll die Zahl der ausreisepflichtigen Asylbewerber
       auf rund 485.000 steigen.
       
       8 May 2017
       
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