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       # taz.de -- Die AfD bei der Schleswig-Holstein-Wahl: „Hm, nee, wir haben keine Zahlen“
       
       > Die AfD sagt: 10.000 ihrer Wahlplakate seien zerstört worden. Echt? Der
       > Weg zu einer Antwort führt in die Warteschleife.
       
   IMG Bild: Zumindest in Köln hängen sie noch. Aber nicht mehr ganz im Originalzustand
       
       Es ist Montag, der Tag der tendenziell nöligen Stimmung. Doch die Redaktion
       ist fröhlich: In Frankreich siegt Macron gegen Le Pen, die AfD schafft es
       bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein nur auf 5,9 Prozent. Ein Detail
       aus dem Norden sorgt für Diskussionen: Von 12.000 Wahlplakaten der AfD
       seien 10.000 zerstört worden. So sagt es AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen.
       Eine ungeheure Zahl. Ist sie auch wahr? Zeit für Recherche.
       
       Versuch 1: das Landespolizeiamt in Kiel. Erster Ansprechpartner nimmt nicht
       ab, zweiter auch nicht, dritter bittet freundlich um eine Mail mit den
       Fragen, doch warnt, dass bis Redaktionsschluss wohl keine Zahlen zu
       bekommen wären. Mail geschickt.
       
       Next: Ordnungsamt in Kiel. Auf der Homepage gibt’s nur die allgemeine
       Nummer der Ordnungsämter, ruft man aus Berlin an, landet man in Berlin.
       Also Versuch beim Pressereferat. „Hm, ne, dazu haben wir keine Zahlen“,
       sagt eine Frau am Telefon. Auf die Frage, wer denn weiterhelfen könne, der
       Hinweis: „Müssen Sie googeln.“
       
       ## Mahlzeit
       
       So finden sich noch zwei Nummern von der Landeswahlleitung in
       Schleswig-Holstein. Erste Nummer Anrufbeantworter, zweite auch. Nachrichten
       hinterlassen, Mail geschickt. Bisher noch keine Rückmeldung auf die Mails,
       nochmal schnell alle bereits gewählten Nummern durchgeklingelt. Ah,
       Mittagszeit!
       
       Letzte Hoffnung auf Informationen: die AfD. Eine Frau nimmt ab, bittet nett
       um eine E-Mail und verspricht, diese sofort weiterzuleiten. Es sei
       wahrscheinlich, dass schnell Informationen und Zahlen kämen. Mail
       geschickt. Nochmal alle Nummern gewählt. Außer bei der Landeswahlleitung
       ist wohl immer noch Mittag. „Dazu haben wir keine Zahlen, tut mir Leid“,
       sagt ein Herr.
       
       Dann doch eine Mail der Polizei: Belastbare Zahlen zu bekommen sei schwer
       in so kurzer Zeit, man müsse die Kriminalstatistik genau auswerten und
       könne da wohl nur Rückschlüsse auf politisch motivierte Sachbeschädigung
       ziehen, nicht explizit auf Wahlplakate. Letzte Chance also die Partei
       selbst. Von der bisher keine Antwort. [To be continued …]
       
       8 May 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Maike Brülls
       
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