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       # taz.de -- Niederländische Koalitionsverhandlung: An der Einwanderung gescheitert
       
       > Die vier niederländischen Parteien finden in der Migrationspolitik nicht
       > zueinander. Rechtspopulist Wilders nennt das „sehr gute Nachrichten“.
       
   IMG Bild: Viererverhandlungen sind schwierig: Mark Rutte bekam nicht alle zusammen
       
       Den Haag ap | Zwei Monate nach der Parlamentswahl in den Niederlanden sind
       die Verhandlungen zur Bildung einer Vier-Parteien-Koalition gescheitert.
       Das teilte Ministerpräsident Mark Rutte am Montag vor Journalisten in Den
       Haag mit. „Die vier Parteien konnten am Ende nicht die Differenzen bei der
       Einwanderungspolitik überbrücken“ sagte er.
       
       In der europaweit [1][mit großer Aufmerksamkeit verfolgten Wahl] Mitte März
       war Ruttes VVD stärkste Partei vor der rechtspopulistischen PVV von Geert
       Wilders geworden. Das wurde als Erfolg für die Europäische Union und gegen
       den international erstarkenden Rechtspopulismus gefeiert. Allerdings ist
       Rutte auf Bündnispartner angewiesen, um eine Mehrheit im Parlament zu
       haben.
       
       An den Verhandlungen nahmen neben Ruttes VVD die Christdemokraten, die
       zentristische D66 und die Grünen Linken teil. Deren Spitzenpolitiker hatten
       von Anfang an erklärt, es werde schwer sein, einen gemeinsamen Nenner für
       eine Koalition zu finden.
       
       Der Chef der GroenLinks, Jesse Klaver, sagte zum Scheitern der
       Verhandlungen: „Wir haben alle versucht, eine nahezu unmögliche Kombination
       zusammen zu bringen. Heute hat sich erwiesen, dass die Differenzen zu groß
       waren.“
       
       Wilders [2][freute sich per Twitter] über die gescheiterten Gespräche. Das
       seien „sehr gute Nachrichten“, schrieb er und fügte hinzu, dass seine
       Partei vollends zur Aufnahme von Koalitionsgesprächen bereit sei.
       
       Das haben Rutte und andere Parteien aber entschieden ausgeschlossen. Eine
       Möglichkeit wäre, dass Rutte statt der Grünen Linken die kleine Christliche
       Union (CU) ins Koalitionsboot holt. VVD, die Christdemokraten vom CDA, D66
       und CU hätten dann eine hauchdünne Mehrheit von einer Stimme im Parlament.
       
       16 May 2017
       
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