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       # taz.de -- Proteste in Budapest: Tausende gegen Orbán
       
       > 10.000 Ungarn haben gegen die Unterdrückung der akademischen Lehrfreiheit
       > und die Diskriminierung von kritischen Zivilorganisationen demonstriert.
       
   IMG Bild: Die ungarischen DemonstrantInnen wünschen sich Hilfe von der EU
       
       Budapest dpa/rtr | Rund 10.000 Menschen haben am Sonntagabend in Budapest
       gegen die Politik des rechts-nationalen Ministerpräsidenten Viktor Orbán
       demonstriert. Der Protest richtete sich vor allem gegen die Unterdrückung
       der akademischen Lehrfreiheit und gegen die Diskriminierung von kritischen
       Zivilorganisationen durch die Orbán-Regierung. Aufgerufen zu der Kundgebung
       hatten die Facebook-Gruppen „Unterrichtsfreiheit!“ und „Wir halten nicht
       still!“.
       
       Das Europaparlament hatte am Mittwoch ein sogenanntes Rechtsstaatsverfahren
       gegen Ungarn eingeleitet, weil es europäische Grundwerte wie Demokratie,
       Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte gefährdet sieht. Es droht deshalb
       der rechtsgerichteten Regierung mit dem Entzug von EU-Stimmrechten.
       
       Zuletzt hatte Orbán ein neues Hochschulgesetz beschließen lassen, das die
       angesehene, US-geführte Central European University (CEU) in Budapest zur
       Schließung zwingen könnte. Dem umstrittenen Gesetz zufolge müssen
       ausländische Universitäten nicht nur in Ungarn, sondern auch in ihrem
       Heimatland einen Sitz haben. Nach Auffassung der EU-Kommission wird dadurch
       die vom US-Milliardär George Soros gegründete CEU bedroht.
       
       Seit der Billigung dieses Gesetzes durch das Parlament Anfang April
       demonstrieren in Ungarn immer wieder Menschen gegen die Politik Orbáns.
       
       22 May 2017
       
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