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       # taz.de -- Räumungstermin für Kiezprojekt Friedel54: Schicksalstag für die linke Szene
       
       > Am 29. Juni soll der Neuköllner Kiezladen geräumt werden – und wird auch
       > über die „Kadterschmiede“ in Friedrichshain verhandelt. Proteste sind
       > angekündigt.
       
   IMG Bild: Ende April zog eine Demo von der Rigaer Straße zur Friedel54
       
       Berlin taz | Der Räumungstermin für den linksalternativen [1][Neuköllner
       Kiezladen Friedel54] steht: Am 29. Juni um 9 Uhr soll ein
       Gerichtsvollzieher die Räume des sozialen Zentrums in Besitz nehmen. Für
       die linke Szene der Stadt steht damit ein Schicksalstag bevor. Denn
       parallel zu diesem Termin wird das Landgericht Berlin auch über einen
       Räumungstitel gegen die Kneipe „Kadterschmiede“ in dem autonomen
       Hausprojekt [2][Rigaer Straße 94] verhandeln. Und vieles deutet darauf hin,
       dass die Autonomen den Gerichtssaal diesmal als Verlierer verlassen
       könnten.
       
       Aufgeben will die Szene derweil nicht. Friedel54-Sprecher Matthias Sander
       sagte am Dienstag: „Wir werden den Räumungstermin natürlich nicht
       stillschweigend hinnehmen. Wir werden nun erst recht lautstark und
       entschlossen dagegen protestieren“. Er kündigte an: „Berlin erwartet auf
       jeden Fall ein heißer Juni.“
       
       Das Bündnis Zwangsräumungen verhindern kündigte auf Twitter an: „Polizei,
       Justiz und das Kapital wollen unseren Kiezladen räumen. Wir stellen uns
       quer!“ Für den rot-rot-grünen Senat bahnt sich damit der erste Konflikt mit
       der linksautonomen Szene der Stadt an.
       
       Zuletzt war ein Versuch der Politik gescheitert, mit dem Eigentümer der
       Friedelstraße 54 ins Gespräch zu kommen. Die luxemburgische Firma Pinehill
       S.á.r.l.schlug das Angebot eines vermittelnden Runden Tisches durch die
       Berliner Stadtentwicklungssenatorin Kathrin Lompscher (Linke) sowie den
       Neuköllner Baustadtrat Jochen Biedermann (Grüne) aus.
       
       Pinehill ist seit September vergangenen Jahres Eigentümerin des Hauses.
       Über die Firma und die dahinter handelnden Personen ist wenig bekannt. Der
       Voreigentümer, die Citec GmbH, hatte noch kurz zuvor mit den MieterInnen
       über eine Übernahme des Hauses verhandelt – dann aber plötzlich an Pinehill
       verkauft. Gegen die drohende Räumung des Ladenlokals demonstrieren
       NutzerInnen und MieterInnen seit Monaten.
       
       23 May 2017
       
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