# taz.de -- EU-China-Gipfel in Brüssel: Schulterschluss zum Klima scheitert
> Die EU und China arbeiten in einer Reihe von Bereichen enger zusammen.
> Auf eine gemeinsame Erklärung zum Klimaschutz konnten sie sich nicht
> einigen.
IMG Bild: Am Freitag in Brüssel: EU-Ratspräsident Tusk, der chinesische Premier Keqiang und EU-Kommissionspräsident Juncker
Brüssel afp | Nach dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Abkommen sind die
EU und China mit einem demonstrativen Schulterschluss im Klimaschutz
gescheitert. Anders als geplant verabschiedeten beide Seiten bei ihrem
Gipfel in Brüssel keine gemeinsame Erklärung zu der Frage, wie es aus
EU-Kreisen hieß. Grund waren demnach Meinungsverschiedenheiten über
Handelsfragen.
Für das Treffen war eine neunseitige Erklärung zum Klimaschutz vorbereitet
worden. Darin wollten die EU und China erklären, dass sie ihre
Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel „deutlich verstärken“ und das
„historische“ Pariser Abkommen umsetzen wollten.
„Sie haben nicht unterzeichnet“, sagte eine EU-Quelle. Beide Seiten hätten
sich nicht darauf einigen können, China den Status einer Marktwirtschaft im
beiderseitigen Handelsverhältnis zu gewähren.
Dies hätte die EU eigentlich 15 Jahre nach dem Beitritt Chinas zur
Welthandelsorganisation WTO im vergangenen Dezember tun müssen. Die EU
weigert sich aber bisher. Dies ermöglicht es ihr, weitere höhere
Schutzzölle auf chinesische Produkte wie Stahl aufzuschlagen. Peking sieht
diese Praxis als unfair und als ein Beispiel für „versteckten
Protektionismus“.
In der Abschlusspressekonferenz hatte EU-Ratspräsident Donald Tusk dennoch
erklärt, beide Seiten wollten ihre Zusammenarbeit in der Klimafrage
verstärken und hatte mit Blick auf alle Themen des Treffens vom
„vielversprechendsten EU-China Gipfel unserer Geschichte“ gesprochen. Der
chinesische Regierungschef Li Keqiang erwähnte die Klimafrage allerdings in
seinen Ausführungen überhaupt nicht.
2 Jun 2017
## TAGS
DIR Klima
DIR China
DIR Europäische Union
DIR EU-Kommission
DIR Schwerpunkt Klimawandel
DIR Schwerpunkt Klimawandel
DIR COP21
DIR Schwerpunkt Emmanuel Macron
DIR Donald Trump
DIR Pariser Abkommen
DIR Donald Trump
DIR taz.gazete
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Handelsabkommen der EU: Protektionismus light
Die EU will sich vor chinesischen Investoren schützen, gleichzeitig aber
den Freihandel ausweiten. Das erklärte Kommissionspräsident Juncker.
DIR Sachbuch „Kampf um Gaia“: Mit dem Zeigefinger auf die Welt
Her mit dem „Parlament der Dinge“! Bruno Latour entflicht die ethischen,
politischen und wissenschaftlichen Aspekte des Naturbegriffs.
DIR Folgen des Klimawandels: Im Himalaja taut's
Neben Nord- und Südpol gibt es im Himalaja am meisten Eis. Steigende
Temperaturen könnten das Trinkwassser von 1,3 Milliarden Menschen bedrohen.
DIR Fidschi-Inseln und das Klimaabkommen: „Wir haben Trump schon eingeladen“
Die Republik Fidschi braucht das Paris-Abkommen zum Überleben.
Botschafterin Nazhat Shameem Khan über Aussteiger Trump und
Zukunftsszenarien.
DIR Drei mögliche Klimaretter: Politiker der Zukunft
Donald Trump manövriert sich beim Klima ins Abseits. Zeit für neue Helden.
DIR Pariser Klimaabkommen und die USA: Was hat Trump getan und wie weiter?
Was bedeutet der Ausstieg der USA aus dem Abkommen? Wird neu verhandelt?
Alles, was Sie dazu wissen müssen.
DIR USA und Pariser Klimaabkommen: Weltweite Empörung über US-Ausstieg
Donald Trump kündigt den Pariser Klimavertrag auf. Die internationale
Kritik ist deutlich. Auch US-Großkonzerne zeigen sich enttäuscht.
DIR USA und Pariser Klimaabkommen: Mit Fake Facts zum Ausstieg
Donald Trump will das Pariser Abkommen zum Klimaschutz verlassen. Seine
Begründung strotzt vor verdrehten Tatsachen und Fehlern.
DIR Hate Speech in der Türkei: „Eine andere Welt ist möglich“
Oppositionellen Medienschaffenden bleibt oft nur das Internet. Doch auch
hier wird gezielt Hass und Rassismus gegen sie eingesetzt.