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       # taz.de -- Studie zu Elektroautos: Tonnenweise Treibhausgase
       
       > Die schwedische Energieagentur hat sich die Klimabilanz bei der
       > Batterieherstellung von E-Autos angeschaut. Ergebnis: Sieht nicht gut
       > aus.
       
   IMG Bild: Bei der Klimabilanz der Batterieherstellung muss sich etwas verbessern
       
       Freiburg taz | Über dieses Thema sprechen Freunde des Elektroautos nicht so
       gerne: die Klimabilanz der Batterieherstellung. Aus Schweden kommt nun eine
       Studie, die den Batterien kein gutes Zeugnis ausstellt.
       
       Die Untersuchung im Auftrag der Schwedischen Energieagentur ergab, dass bei
       der Produktion einer Batterie pro speicherbarer Kilowattstunde zwischen 150
       und 200 Kilogramm CO2 oder ein Äquivalent anderer Treibhausgase entstehen.
       
       Die Zahl selbst ist zunächst ziemlich abstrakt, man muss sie in den Kontext
       setzen: Nimmt man zum Beispiel einen Tesla Model S mit einer
       Batteriekapazität von 86 Kilowattstunden, so entstehen bei dessen
       Akkuproduktion Treibhausgase im Umfang von rund 15 Tonnen. Beim Nissan Leaf
       mit 24 Kilowattstunden Akkuvermögen sind es rund 4 Tonnen. [1][Damit decken
       sich die Resultate aus Schweden mit Berechnungen, die vor einigen Jahren
       das Heidelberger Ifeu-Institut vorgenommen hatte.]
       
       Nun der Vergleich: Ein Benziner mit einem Verbrauch von 6 Litern pro 100
       Kilometer verursacht rund 140 Gramm CO2 pro Kilometer. Somit entspricht die
       Klimabilanz der Batterieproduktion je nach Elektroauto-Modell einer
       Fahrtstrecke eines Benziners zwischen 30.000 und 100.000 Kilometern.
       
       ## Große ökologische Hypothek
       
       Ein Stromer startet also mit einer großen ökologischen Hypothek. Das liegt
       auch daran, dass die Batterien oft in Ländern gefertigt werden, in denen
       der Strommix ökologisch betrachtet von miserabler Qualität ist. So liegen
       in den USA und erst recht in China die Emissionen der Stromerzeugung pro
       Kilowattstunde höher als in Deutschland. Da die größten Emissionen am Ort
       der Zellproduktion anfallen und nicht dort, wo die Rohstoffe abgebaut
       werden, ist der Firmenstandort für die Umweltbilanz entscheidend.
       
       Das schwedische Umweltforschungsinstitut stützt sich auf die vergleichende
       Auswertung einer Reihe von Lebenszyklus-Analysen im Batteriesektor. Dabei
       zeigen die Wissenschaftler auch, dass eine Erhöhung der Batteriekapazitäten
       die Klimabilanz kaum verbessert. Fortschritte wären hingegen durch
       Recyclingverfahren möglich – doch bislang bringen die keine Rohstoffe
       hervor, die für neue Batterien taugen.
       
       18 Jun 2017
       
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