# taz.de -- Rechtsextremismus in Bayern: Neonazis vernetzen sich international
> Rechtsextremisten aus Bayern haben immer mehr Kontakte zu Gleichgesinnten
> im Ausland. Das ergibt eine Anfrage an das Innenministerium.
IMG Bild: Mitglieder der Jungen Nationalen bei einer NPD-Kundgebung vor 20 Jahren in München
München dpa | Rechtsextremisten aus Bayern vernetzen sich nach
Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden des Landes immer mehr mit
Gleichgesinnten im Ausland. Demnach pflegen Neonazis Kontakte vor allem
nach Osteuropa, aber auch nach Syrien.
Das geht aus Angaben des Innenministeriums auf eine Anfrage der
SPD-Landtagsfraktion hervor. Deren Rechtsextremismus-Experte Florian Ritter
sprach am Dienstag von der Gefahr einer sich aufschaukelnden
Radikalisierung.
So reiste ein Aktivist des Stützpunktes München der Partei III. Weg mit
Begleitern aus Belgien und Polen Anfang Mai 2016 nach Syrien, wie es in den
Ausführungen des Ministeriums heißt. Dort habe die Gruppe Gespräche mit
Vertretern des Assad-Regimes und des syrischen Militärs geführt.
Den Anstoß für die Reise gab laut Mitteilung eine Veranstaltung der
„European Solidarity Front for Syria“ (ESFS) im Januar in München. Die ESFS
ist ein Netzwerk, das das Assad-Regime unterstützt und mit der
rechtsextremistischen Casa-Pound-Bewegung in Italien verzahnt ist. Ein
weiterer Funktionär der Partei III. Weg reiste Anfang 2017 in den Libanon
und traf den Auslandsbeauftragten der
„Syrisch-Sozial-Nationalistischen-Partei“ (SSNP).
Nach Neonazi-Aufmärschen in Griechenland und Ungarn gab es laut
SPD-Fraktion Ermittlungsverfahren gegen drei Teilnehmer aus Niederbayern,
unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung.
14 Jun 2017
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