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       # taz.de -- Anschlag in Somalias Hauptstadt: Extremisten belagerten Restaurant
       
       > Mindestens 17 Menschen starben, nachdem Extremisten in Mogadischu ein
       > Lokal belagert hatten. Die islamistische Al-Shabaab reklamiert die Tat
       > für sich.
       
   IMG Bild: Die meisten Opfer seien junge Männer gewesen, die gerade in das Restaurant gehen wollten
       
       Mogadischu ap/dpa/rtr | Bei der nächtlichen Belagerung eines Restaurants in
       der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind mindestens 17 Menschen getötet
       worden. Andere Agenturen sprechen von mindestens 19 oder 20 Opfern. Unter
       ihnen seien auch Ausländer, teilten die Polizei und ein Fahrer des
       Rettungsdienstes am Donnerstag mit. Sicherheitskräfte beendeten am Morgen
       die stundenlangen Gefechte mit Kämpfern der islamistischen
       Al-Shabaab-Miliz. Dabei töteten sie die fünf Angreifer, berichtete ein
       hochrangiger somalischer Polizeivertreter, Mohammed Hussein. Es gab 26
       Verletzte.
       
       Soldaten leiteten Überlebende am Morgen durch das Gebäude ins Freie, die
       Verletzten wurden von Rettungsautos transportiert. Noch während der
       Belagerung hatte sich die Al-Shabaab zu der Tat bekannt. Die somalischen
       Kräfte setzten bei ihrem Vorgehen rund um das Restaurant auf Fahrzeuge
       montierte Waffen ein. Truppen drangen in das Erdgeschoss ein, während die
       Kämpfer der Miliz ihre Stellung weiter oben im Haus hielten.
       
       „Ich dachte, ich würde keine Möglichkeit mehr haben, noch einmal die Sonne
       zu sehen“, sagte Augenzeugin Saida Hussein, eine Studentin, der
       Nachrichtenagentur AP. Sie habe den Angriff nur überlebt, weil sie sich
       hinter einem großen Tisch versteckt hielt. Menschen seien getötet worden,
       sobald die Extremisten sie gesehen hätten. Ein anderer Überlebender, Aden
       Karie, sagte, er sei durch einen Angreifer verletzt worden, der ihn bei
       einer Bewegung hinter einem Vorhang in einem dunklen Raum erwischt habe.
       „Er schoss zweimal auf mich und eine Kugel traf mich am Bein“, sagte Karie.
       
       Die Polizei sicherte am Donnerstagmorgen die Leichen von fünf Mädchen, die
       mutmaßlich von den Islamisten getötet wurden. Die Leiche eines Syrers lag
       neben einer blutbespritzten und durchschossenen Mauer. Er hatte als Koch in
       dem Restaurant gearbeitet. Die Dächer des Lokals sowie nahegelegener
       anderer Gebäude wurden durch eine starke Explosion weggefegt.
       
       Der Angriff begann am Mittwochabend mit der Explosion einer Autobombe am
       Tor zum Restaurant. Die meisten Opfer seien junge Männer gewesen, die
       gerade in das Restaurant gehen wollten, als das Fahrzeug explodierte, hieß
       es.
       
       Augenzeuge Nur Yasin sagte der Nachrichtenagentur AP, dass die Bewaffneten
       in Militäruniform gekleidet gewesen seien. „Sie zwangen diejenigen, die von
       dem Geschehen flüchteten, nach innen (in das Gebäude) zu gehen.“
       Polizeivertreter Hussein sagte, aus einem nahegelegenen anderen Restaurant
       seien Mitarbeiter aus Asien, Äthiopien und Kenia gerettet worden.
       
       Die in Somalia ansässige Al-Shabaab zielt mit ihren Anschlägen regelmäßig
       auf belebte Gebiete in Mogadischu, darunter etwa Hotels, militärische
       Kontrollpunkte und Gegenden rund um den Präsidentenpalast. Die jüngst
       gewählte Regierung startete eine Offensive gegen die Terrorgruppe, die
       daraufhin ankündigte, sie werde die Zahl ihrer Anschläge erhöhen. Im
       vergangenen Jahr wurde Al-Shabaab zur gefährlichsten islamistischen Miliz
       in Afrika: Durch Anschläge der Gruppe starben laut dem Afrika-Zentrum für
       Strategische Studien in Washington etwa 4.200 Menschen.
       
       15 Jun 2017
       
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