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       # taz.de -- Aufmarsch von Rechten in Berlin: Blockaden gegen Identitäre
       
       > Die rechtsextreme Identitäre Bewegung will am Samstag durch den Wedding
       > marschieren. Mehrere Gegendemos wollen das verhindern.
       
   IMG Bild: Spielen gern den dicken Max: Mitglieder der Identitären Bewegung bei einer Aktion auf dem Brandenburger Tor
       
       Die rechtsextreme Identitäre Bewegung will an diesem Samstag in Berlin Fuß
       fassen – und mehrere Gegenveranstaltungen versuchen, das zu verhindern. Das
       Berliner Bündnis gegen Rechts, in dem mehr als 30 Organisationen und
       Initiativen vertreten sind, ruft zu Sitzblockaden gegen den Aufmarsch der
       Identitären auf. Sie sollen im Anschluss an eine Gegendemonstration
       stattfinden, die um 12 Uhr am Leopoldplatz im Wedding beginnt.
       
       Die Identitäre Bewegung (IB) ist besonders im Internet aktiv und versucht
       ansonsten, mit spektakulären Aktionen, etwa auf dem Brandenburger Tor und
       zuletzt am Bundesjustizministerium, Aufmerksamkeit zu bekommen. In Berlin
       umfasst die Gruppe nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden lediglich rund
       30 Personen. Dabei lassen sich Überschneidungen mit der Jugendorganisation
       der AfD feststellen wie auch Verbindungen zu einzelnen AfD-Abgeordneten,
       die die Partei allerdings bestreitet.
       
       Die IB will sich am Samstag um 13.30 Uhr am Bahnhof Gesundbrunnen sammeln
       und von dort zum Hauptbahnhof ziehen. Im vergangenen Jahr gab es schon
       einmal eine IB-Demonstration in Berlin, an der allerdings gerade mal 100
       Menschen teilnahmen.
       
       In diesem Jahr könnte die Demonstration deutlich größer werden, da die IB
       anders als 2016 auch in mehreren europäischen Ländern dafür mobilisiert
       hat. So werden IB-AktivistInnen aus Österreich erwartet, wo die Gruppe
       deutlich größer und aktiver ist als in Deutschland. Im letzten Jahr nahmen
       an der zentralen IB-Demonstration in Wien bis zu 1.000 Personen teil. Dabei
       kam es zu gewalttätigen Übergriffen auf GegendemonstrantInnen und
       migrantisch aussehende PassantInnen.
       
       Für Berlin sind ebenfalls 1.000 Teilnehmer angemeldet. Ganz so viele werden
       es nach Einschätzung des Berliner Bündnis gegen Rechts wohl nicht werden,
       eine mittlere bis hohe dreistellige Zahl könnte aber schon zusammenkommen.
       „Wir rufen alle Berlinerinnen und Berliner dazu auf, ein klares Zeichen
       gegen die Identitären zu setzen und zu zeigen, dass ihr rechtes Gedankengut
       hier keinen Platz hat“, sagt Bündnissprecher Aaron Bruckmiller.
       
       Das Bündnis kooperiert mit zwei weiteren Demonstrationen, die ebenfalls
       heute stattfinden: Verschiedene kurdische Gruppen veranstalten eine
       Demonstration in Solidarität mit den kurdischen Gebieten in der Türkei,
       Syrien und Irak gegen das Verbot kurdischer Symbole in Deutschland. Sie
       rufen ebenfalls dazu auf, sich an den Protesten gegen die Identitäre
       Bewegung zu beteiligen. Unter dem Motto „Gegen Nazis Glanz“ wollen außerdem
       Kulturschaffende mit Unterstützung der Akademie der Künste eine
       Demonstration veranstalten, deren TeilnehmerInnen dazu aufgerufen sind, in
       glänzenden Kostümen und mit Requisiten zu erscheinen.
       
       16 Jun 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Malene Gürgen
       
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