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       # taz.de -- Kolumne Pflanzen essen: Viva la dolce vita vegana!
       
       > Italiens Küche bietet immer mehr Optionen jenseits der labbrigen
       > Brokkolibeilage. Ein kleiner veganer Streifzug durch die Toskana und
       > Umbrien.
       
   IMG Bild: Schöne Landschaft und gut essen kann man auch noch: die Toskana
       
       Urlaub in Italien ist gleich Käse, Prosciutto, Bolognese? Nein! Seit
       einigen Jahren verbringe ich mit meinem Mann regelmäßig Zeit in Bella
       Italia und finde stetig mehr Optionen für Pflanzenfresser jenseits der
       labbrigen Brokkolibeilage – selbst in einer Region wie der Toskana, die
       einst als der Reiner Calmund der Ernährung galt.
       
       Nahe dem malerischen Städtchen Cortona entdeckten wir das Weingut Leuta.
       Die Weine des Winzers Denis Zeni werden nicht nur nachhaltig und biologisch
       produziert, sondern auch vegan.
       
       Moment: veganer Wein? Sind doch bloß Trauben drin – oder? Falsch. Zur
       Bindung von Trübstoffen wird oft Casein verwendet, ein Bestandteil des
       Milcheiweißes, oder auch die Fischschwimmblase. Dabei gibt es vegane
       Alternativen wie Bentonit und vegetabile Gelatine. „Tierprodukte brauche
       ich für die Produktion meiner Weine einfach nicht und will sie auch nicht“,
       sagt Zeni.
       
       Passend dazu verwöhnte uns Ryan Hanley mit einem fleischfreien Menü: Statt
       Salami vom Wildschwein gab es Flan mit Zucchiniblüten aus seinem Garten,
       statt Hasenragout kamen Pici mit Pesto auf den Tisch.
       
       Hanley ist ein US-amerikanischer Auswanderer, der sich vor 13 Jahren
       während einer Ausbildungsreise in die Toskana und seine italienische Frau
       verliebte und heute in Cortona Kochklassen unterrichtet. Er sieht einen
       wachsenden Trend: zurück zur Natur und auch vermehrt zu pflanzlichen
       Gerichten.
       
       Quasi um die Ecke, im benachbarten Umbrien, befindet sich der Podere
       Campogrande: ein Hof mit 15 Eseln, acht Bergamasker Hirtenhunden, zwei
       Katzen und jeder Menge Bienen. Besitzer Sebastian Runde arbeitete als
       Werber, bis er einer plötzlichen Eingebung folgte und seinen
       konsumgesteuerten Lebensstil aufgab.
       
       Heute lebt er im Einklang mit und von der Natur, produziert Kosmetik aus
       Wildpflanzen und eigenem Olivenöl, arbeitet als Naturheiler, demnächst mit
       eigener Waldklinik. Einmal pro Woche veranstaltet er vegane Abende. Und die
       sind stets komplett ausverkauft. Viva la dolce vita vegana!
       
       7 Jul 2017
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Ariane Sommer
       
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