# taz.de -- Auszeichnung für Berliner Schüler: Nachsitzen für Trump
> Wie kann das Klima gerettet werden? 2.000 Schüler beteiligen sich an
> einem Wettbewerb. Prämiert werden ein Rap-Song und ein Klima-Tischkicker.
IMG Bild: Sie glauben noch an die Rettung des Klimas: die Preisträger beim Wettbewerb „Berliner Klima Schulen“
Den Blick auf 800 Quadratmeter künstlichen Sternenhimmel haben sich die
Schüler verdient: 2.000 Schüler haben am Wettbewerb Berliner Klima Schule
teilgenommen, am Dienstag wurden im Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer
Berg die elf besten Beiträge prämiert. Und bei der Preisverleihung des
größten Berliner Schulwettbewerbs zum Thema Klimaschutz vergehen keine fünf
Minuten, bis der Name Donald Trump fällt, der „wichtigste Mann der Welt“,
wie die Moderatorin auf der Bühne sagt.
Was der „wichtigste Mann der Welt“ allerdings nicht sehen will, nämlich
dass der Klimawandel längst eine Tatsache ist, haben die Schüler hier schon
lange begriffen. Im Unterricht haben sich die Kinder und Jugendlichen mit
dem Klima-Thema auseinandergesetzt: Für ein Theaterstück haben sie Müll zu
Kostümen recycelt, sie haben Häuser mit Solarpanels gebastelt und mit einem
vegetarischen Essen für ihre Mitschüler auf klimaschädlichen Fleischkonsum
hingewiesen.
An der Insulaner-Grundschule in Steglitz haben die Kinder einen Rap
geschrieben, der wie die direkte Antwort auf Trumps Klimapolitik wirkt:
„Nein, das lassen wir nicht zu, wir werden etwas ändern, ich und du.“ Am
meisten überzeugte die Jury, in der Vertreter der Senatsbildungsverwaltung,
der Gasag und des Bund für Umwelt und Naturschutz saßen, ein Beitrag der 4.
und 5. Klasse der Brodowin-Grundschule aus Alt-Hohenschönhausen.
Für den „Klimakicker“, der ganz spielerisch die Erderwärmung erklärt, gab
es 5.000 Euro für die Klassenkasse: Mit Schlägern müssen Pucks, die Gase
wie Kohlenstoffdioxid symbolisieren, von einer Holzplatte befördert werden.
Davon gibt es zu viele in unserer Atmosphäre. Doch Hindernisse aus Holz
stehen ihnen im Weg. Die Kinder haben sie beschriftet: Faulheit, Dummheit,
Gewohnheit und Angst vor Veränderung.
Wen der „wichtigste Mann der Welt“ etwas über den Klimawandel lernen will,
sollte er vielleicht mal an Berliner Grundschulen vorbeikommen. Zum Schluss
erklärt Tim Florian Horn, Leiter des Planetariums, den Kindern noch einmal,
wofür sie kämpfen: In der Kuppel zeigt er Venus, Mars und weitere Planeten
in unserer Galaxie. Sie alle sind unbewohnbar oder viel zu weit weg. Horns
Botschaft: Wir haben nur den einen Planeten. Die Kinder im Saal haben das
aber längst verstanden.
4 Jul 2017
## AUTOREN
DIR Robin Köhler
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