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       # taz.de -- Kolumne Liebeserklärung: Meng Meng wird menschlich
       
       > Der Panda ist mehr als nur ein Touri-Magnet des Berliner Zoos. Meng Meng
       > winkt und lächelt nicht nur nett. Jetzt rebelliert er.
       
   IMG Bild: Gemüse-Torte zum vierten Geburtstag: Meng Meng am Montag im Berliner Zoo
       
       Nachdem die Elektropunkband Frittenbude den Pandabären 2008 zum
       inoffiziellen Antifa-Maskottchen kürte, hatte sich der linke Pop-Hype um
       das Bambus naschende Tier gelegt. Bis vor drei Wochen, denn da kamen die
       Bärin Meng Meng und der Bär Jiao Qing [1][als Leihgabe aus China] in den
       Berliner Zoo, ihr neues Zuhause.
       
       „Zuhause“ klingt dabei zynisch, bedenkt man, dass sie zwei Funktionen
       erfüllen sollen: Einerseits dienen sie im Zoo [2][als eingesperrte
       Attraktionen für lästige Besucher*innen], andererseits sollen sie
       gefälligst vögeln, damit es Nachwuchs gibt, der in Berlin bleiben kann,
       wenn die Leihdauer verstrichen ist.
       
       Nach einer langen Reise und der erhöhten Aufmerksamkeit im Berliner Zoo ist
       es wenig verwunderlich, dass Meng Meng Verhaltensauffälligkeiten aufweist.
       Der ganze Stress hat bei ihr eine Angststörung ausgelöst, vermutet Peter
       Höffken, Zoo-Referent der Tierschutzorganisation Peta, gegenüber der BZ.
       Davon will der Zoo-Tierarzt nichts gehört haben, für ihn ist die Tatsache,
       dass Meng Meng nur noch rückwärts läuft, nein, tapst, einfach eine kleine
       Marotte, wie wir Menschen sie auch haben. Sounds fake but okay.
       
       ## Meng Meng eckt an
       
       So oder so macht es Meng Meng, [3][einen der beiden neuen Stars des
       Berliner Tierhimmels], viel menschlicher und so zu einem Vorbild für junge
       Menschen: Dem Stigma entgegen zeigt sie ihre sozialen Ängste offen und
       passt sich keinen Verhaltenscodes an. Wie die meisten anderen Pandas, die
       als Fortpflanzungsmaschinen in Zoos gesperrt werden, wird auch sie
       wahrscheinlich keinen Bock auf Sex haben. Als sie letzte Woche einen mit
       Elektrodraht umwickelten Baum unbeschadet hochkletterte, zeigte sie zivilen
       Ungehorsam. Vielleicht, weil sie weder die Verhältnisse im Zoo noch ihren
       Pandamacker ertragen kann.
       
       Damit erinnert sie an den cholerischen Panda aus der [4][„Never Say No to
       Panda“-Werbekampagne] des ägyptischen Käseherstellers Panda Cheese, dessen
       [5][Wutausbrüche in GIF-Form] das Internet durchfluten. Und was bietet mehr
       Identifikationspotenzial als kantige Gefühle wie Wut und Angst?
       
       14 Jul 2017
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /!5423216
   DIR [2] /!5423525
   DIR [3] /!5423240
   DIR [4] https://www.youtube.com/watch?v=X21mJh6j9i4
   DIR [5] https://giphy.com/search/panda-cheese
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Hengameh Yaghoobifarah
       
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